Immer mehr Wildschweine in der Steiermark

Die steirische Jägerschaft hat alle Hände voll zu tun, um ein Explodieren der Wildschweinpopulation und damit großen Schaden in der Landwirtschaft zu verhindern. Das milde Frühjahr ließ die Population in die Höhe schießen.

Um dem Problem Herr zu werden, haben die Landesjägerschaft und die Landwirtschaftskammer sogar einen eigenen Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, dazu gehört unter anderem auch der Abschuss. Im Vorjahr waren es 1.500 Tiere, heuer dürften es deutlich mehr werden. Denn durch das milde Frühjahr gab es heuer besonders viel Nachwuchs.

Wildschwein Frischlinge

APA / Felix Kästle

Heuer wurden bereits deutlich mehr Wildschwein-Frischlinge gesichtet als in Vorjahren.

Mildes Frühjahr lässt Nachwuchs sprießen

Durch den milden Winter war das Nahrungsangebot für die Wildschweine heuer groß. Das milde Frühjahr begünstigt nun auch den Nachwuchs. So wurden auf Wildtierkameras etwa Bachen mit neun Frischlingen gesichtet, im Schnitt wären es normalerweise drei bis vier Frischlinge pro Sau, sagt Josef Herzog, Obmann der Landwirtschaftskammer für die Bezirke Graz und Graz Umgebung.

Wildschweinanzahl soll reduziert werden

Das Ziel von Jägerschaft und Landwirtschaftskammer ist es nun, die Zahl der Wildschweine wieder zu reduzieren. Dafür wurde ein gemeinsamer Maßnahmenkatalog erarbeitet. Die Landesjägerschaft ist gerüstet: „Wir haben Maßnahmen gesetzt, wie Hunde speziell auf die Jagd ausgebildet. Es wird revierübergreifend gejagt und wir haben auf den Schießständen schießen auf bewegte Ziele geübt“, so Landesjägermeister Heinz Gach.

Letztes Jahr rund 1.600 Wildschweine erlegt

Im vergangenen Jagdjahr wurden 1.621 Wildschweine erlegt und aus dem steirischen Bestand genommen. Heuer dürfte die Zahl wieder deutlich höher liegen. Hauptverbreitungsgebiet des Schwarzwildes ist nach wie vor die Ost- und Südoststeiermark, gesichtet werden sie aber fast überall: „Sogar in den Almen kommt Schwarzwild vor und auch in Richtung Graz rückt es näher“, meint Gach. Es sei schon in den Gärten rund um Graz Schwarzwild gesichtet und auch erlegt worden, erzählt Gach weiter.

Schäden auf Wiesen, Äckern und Feldern gab es heuer erst vereinzelt. Das wahre Ausmaß werde sich erst im Herbst zeigen. Wie groß der Schaden sein kann, zeigte sich erst vor einigen Jahren auf der Teichalm, wo durch Wildschweine Schäden von bis zu 10.000 Euro pro Hektar entstanden waren.

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