Kurden demonstrierten in Graz gegen IS-Terror

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hält die Welt derzeit in Atem. Weltweit demonstrieren Kurden gegen den Terror und für die im syrischen Kobane (arabisch: Ain al-Arab) eingekesselten Kurden. Am Dienstag gingen auch in Graz Hunderte Kurden auf die Straße.

Die Kurden befürchten ein Massaker an der Zivilbevölkerung der nordsyrischen Stadt durch den IS - beinahe täglich finden weltweit Protestkundgebungen von Kurden statt, so auch am Dienstag in der Grazer Innenstadt. Hunderte Mitglieder der kurdischen Gemeinde in Graz waren mit Transparenten unterwegs. 80 Prozent der Teilnehmer waren Männer, aber auch Frauen, Kinder, Schüler und Studierende nahmen an dem Protestmarsch teil, der vom Griesplatz bis zum Hauptplatz führte.

Demonstration Kurden IS

ORF.at

Ziel sei es, die Einheimischen angesichts „dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu sensibilisieren, so die Kurdenvertreter in Graz. Man wolle die Landsleute unterstützen, man wolle zeigen, dass man zu den Bürgern stehe. Viele der Teilnehmer befürchten, dass, sobald die Einheiten des IS Kobane eingenommen haben, viele Menschen sterben müssten. Andere Teilnehmer äußerten wiederum die Befürchtung, dass Frauen vergewaltigt werden könnten. Man könne nicht einfach zu Hause sitzen und zusehen, sagten viele in Graz lebende Kurden.

Bewohner von Kobane in Graz eingetroffen

Viele Teilnehmer befürchten eine humanitäre Katastrophe: „Dort werden jetzt Straßenkämpfe abgehalten, wir haben Angst, dass es zu einem Massaker kommt und die Zivilbevölkerung sehr darunter leidet.“ Einige Bewohner der umkämpften Stadt sind laut den Teilnehmern mittlerweile auch in Graz eingetroffen: "Ich habe selbst gesehen, dass einige Jugendliche geweint haben. Einige versuchen, mit ihren Verwandten in Kobane in Kontakt zu treten, manche schaffen das aber nichta, erzählt einer der Teilnehmer der Protestkundgebung.

Weitere Kundgebungen in Graz angesetzt

Am Mittwoch und auch am Donnerstag gibt es zwischen 12.00 und 18.00 auf dem Grazer Hauptplatz eine Informationsveranstaltung und eine weitere Kundgebung zur Situation der kurdischen Bevölkerung in der umkämpften Stadt. Bereits Montagabend protestierten bis zu 100 Kurden spontan auf dem Grazer Hauptplatz - diese Kundgebung war jedoch nicht angemeldet, weshalb die Polizei einschreiten musste.

Auch die Kurden in der Türkei fordern lautstark ein militärisches Eingreifen Ankaras in die Kämpfe um Kobane. Bei Protesten in mehreren türkischen Städten kamen mindestens 14 Menschen ums Leben - mehr dazu in 14 Tote bei Kurdenprotesten (news.ORF.at).

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