Wirtschaft spürt Sparkurs der Gemeinden
Im Jahr 2000 investierten die steirischen Gemeinden noch 370 Millionen Euro - damit wurden unter anderem neue Gebäude oder Straßen errichtet; im Jahr 2011 waren es nur mehr knapp 200 Millionen Euro, also um 40 Prozent weniger. Seit damals stieg die Investitionstätigkeit wieder ein wenig auf etwas über 250 Millionen Euro.
Weniger Ausschreibungen - geschwächte Regionen
Dieses Sparen der öffentlichen Hand trifft vor allem die regionalen Wirtschaftstreibenden, sagt Ewald Verhounig vom Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung: „Es werden weniger Ausschreibungen getätigt, damit gehen im Endeffekt Aufträge verloren, das kostet Arbeitsplätze in der Folge und schwächt die Regionen noch zusätzlich.“
Herk setzt große Hoffnungen in Gemeindefusionen
Gerade in wirtschaftlich ohnedies schwierigen Zeiten ist diese Zurückhaltung deutlich bitter - große Hoffnung setzt Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk daher in die kommenden Gemeindefusionen: Durch Synergien und Einsparungen in der Verwaltung sollte es möglich sein, dass wieder mehr Geld etwa in den Bau neuer Straßen fließen kann.
„Das ist der richtige Schritt, vom Verwaltungsaufwand in Investitionsbereichen quasi umzuschalten, und ich denke, da kann man noch ein wenig größer in die Zukunft denken, es werden durchaus auch größere Einheiten für den Bereich der Wirtschaft interessant, das könnte die Wirtschaft sehr ankurbeln, und das braucht es in den Regionen auch dringend“, so Herk.
Best- statt Billigstbieter
Auch die am Donnerstag von Landesregierung und Sozialpartnern unterzeichnete Erklärung, wonach Aufträge künftig nach dem Bestbieter- und nicht nach dem Billigstbieterprinzip vergeben werden sollen, sollte die steirische Wirtschaft ankurbeln, ist Herk überzeugt - mehr dazu in Land und Sozialpartner für faire Vergaben.