Hausdurchsuchungen nach Explosion in Kapfenstein

Nach der Explosion in Kapfenstein haben die Ermittler mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt: Dabei wurden einige Schachteln mit illegal hergestellten Feuerwerkskörpern konfisziert. Außerdem stellte die Polizei Unterlagen sicher, die gleich mehrere Ordner füllen.

Die Hausdurchsuchungen hätten in der „Pyrotechnik-Szene“ stattgefunden. Neben illegal gebastelten Knallkörpern fanden die Ermittler auch zertifizierte Produkte, die aber falsch - nämlich im Haushalt - gelagert waren.

Weitere Vernehmungen geplant

Die gesammelten Beweismittel und Unterlagen müssen nun von den Kriminalisten gesichtet und ausgewertet werden; zudem sollen weitere Vernehmungen stattfinden, so die Polizei.

Folgenschwere Explosion

Bei der Detonation vor zwei Wochen waren zwei Menschen getötet worden: Zwei Brüder - 29 und 33 Jahre alt - hatten offenbar Böller in einem Wirtschaftsgebäude auf ihrem landwirtschaftlichen Anwesen gebastelt. Als der 33-Jährige in ein Nebenobjekt ging und der 57-jährige Vater die „Werkstätte“ betrat, detonierte der Sprengstoff.

Die Druckwelle zerstörte das Gebäude völlig und beschädigte umliegende Häuser, Dächer und Autos; die Explosion war kilometerweit hörbar und spürbar. Gebäudeteile flogen mehrere Hundert Meter weit durch die Luft und blieben teilweise in den Bäumen hängen oder fielen auf Fahrzeuge. Der 57-Jährige und der 29-Jährige waren auf der Stelle tot, der 33-Jährige erlitt eine Verletzung an der Stirn; die 55-jährige Mutter im Wohnhaus blieb unverletzt - mehr dazu in Zwei Tote bei Explosion in Kapfenstein (17.11.2014).

Innenministerium warnt vor illegalen Böllern

Vergangenen Freitag warnte das Innenministerium davor, dass zehntausende hochgradig gefährliche und unzulässige pyrotechnischen Knallkörper in den Umlauf gelangten, nicht nur am Schwarzmarkt, sondern auch im regulären Handel - mehr dazu in Innenministerium warnt vor illegalen Böllern. Die Böller wurden über mehrere Jahre hinweg in Österreich illegal produziert. Eine offizielle Bestätigung, dass die illegale Produktionsstätte der Böller jene in Kapfenstein ist, gab es auch am Montag weiter nicht - mehr dazu in Kapfenstein: Brüder bunkerten Tausende Böller (19.11.2014)