Obersteirer auf Tauplitzalm von Lawine getötet

Am Mittwoch ist auf der Tauplitzalm im Bezirk Liezen ein 26 Jahre alter Skitourengeher von einer Lawine verschüttet worden. Für den Obersteirer kam jede Hilfe zu spät: Er erlag auf dem Weg ins Krankenhaus seinen schweren Kopfverletzungen.

Der 26-Jährige war mit zwei Bekannten im freien Gelände am Lawinenstein in 1.800 Meter Höhe unterwegs, als er an einem exponierten Hang ein Schneebrett auslöste und in die Tiefe mitgerissen wurde.

Von Begleitern ausgegraben

Einer seiner Freunde - der 34-Jährige hatte am Hangfuß gewartet - wurde ebenfalls verschüttet, konnte sich aber nach kurzer Zeit selbst befreien. Gemeinsam mit dem dritten Freund konnten sie den verschütteten 26-Jährigen ausgraben und setzten auch gleich einen Notruf ab; gleichzeitig begannen sie mit der Reanimation. Der 26-Jährige wurde noch mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert, erlag aber seinen schweren Kopfverletzungen.

Klaus Jäger von der Bergrettung Tauplitz war bei dem Einsatz dabei - seinen Angaben zufolge war das Schneebrett etwa 30 Meter breit und 50 Meter lang. Der Bereich, in dem die drei - sehr erfahrenen - Alpinisten unterwegs waren, sei für normale Skifahrer nicht geeignet: „Es ist überhaupt nicht für Otto-Normalverbraucher gedacht, das ist ein richtig alpines Gelände, felsdurchsetzt. Die drei mussten davor schon einmal die Ski ausziehen und über eine kleine Felsstufe abklettern. Dann sind sie mit ihren Skiern auf dem extrem steilen Gelände weitergefahren, dort ist dann die Lawine abgegangen“, so Jäger.

Nach eineinhalb Stunden lebend geborgen

Auch in Oberösterreich konnte ein Verschütteter nur noch tot geborgen werden - mehr dazu in ooe.ORF.at. Glücklicher gingen dagegen andere Lawinenabgänge aus: Im Skigebiet Lech in Vorarlberg wurde ein Skifahrer nach eineinhalb Stunden lebend geborgen, in Tirol wurden insgesamt fünf Personen verschüttet - einer wurde schwer verletzt -, und auch in Obertauern in Salzburg ging ein Lawinenabgang vergleichsweise glimpflich aus - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at, ooe.ORF.at, tirol.ORF.at und in salzburg.ORF.at.

Heimtückischer Mix

In den Niederen Tauern und in den Nordalpen herrscht derzeit erhebliche Lawinengefahr: In den vergangenen Tagen kam viel Neuschnee dazu, und es war recht stürmisch und kalt; dieser Mix macht den Schnee heimtückisch, weil er dadurch nicht sehr stark gebunden ist, sagt Alexander Podesser, der Leiter des Lawinenwarndienstes: „Es handelt sich eben nicht um Pulverschnee, weil wir immer mit dem Schneefall auch Wind gehabt haben. Üblicherweise ist es so, dass der Schnee bei starkem Wind viel gepackter ist - diesmal ist es so, dass er nur leicht gebunden, also relativ weich ist.“

Am Wochenende und auch in der kommenden Woche wird sich nur wenig ändern: Es kann immer wieder schneien, und es bleibt auch kalt, somit können sich die Schneeschichten nicht setzen - mehr dazu in wetter.ORF.at. Kritisch sei derzeit auch die Sicht auf den Bergen, Gefahrenstellen seien nur schwer zu erkennen, so der Lawinenexperte.

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