Weniger Sitze - teurere Grundmandate

Der Landtag hat nun nur mehr 48 statt wie bisher 56 Abgeordnete - damit wurden auch die erforderlichen Grundmandate deutlich teurer, was den Einzug vor allem für die kleineren Parteien schwieriger macht.

Sitzungssaal im Landtag

APA/Erwin Scheriau/ORF.at

Der Landtag hat nun nur mehr 48 Sitze

Für die größeren Parteien ist es kein Problem, Grundmandate zu schaffen: SPÖ, ÖVP und FPÖ hatten schon 2010 in jedem Wahlkreis welche, das wird auch heuer so bleiben. Für kleinere Parteien ist dies aber wesentlich schwieriger: Grüne und KPÖ hatten 2010 nur im Wahlkreis 1 (Graz und Umgebung) je ein Grundmandat.

Steirische Besonderheit

Leichter nehmen - vor allem neue - Kleinparteien landesweite Prozenthürden von etwa vier oder fünf Prozent; eine solche gibt es bei Bundeswahlen und für die Landtage in allen anderen Bundesländern, nur in der Steiermark nicht - somit könnte theoretisch eine Partei ohne regionale Hochburgen mit landesweit rund fünf Prozent den Einzug in den Landtag verfehlen, während eine in der Hauptstadt stark verankerte, sonst aber schwache Partei mit landesweit nur vier Prozent über das Grazer Grundmandat in den Landtag käme.

2010 lag die Grundmandatsschwelle im Wahlkreis 1 bei 5,6 Prozent - heuer beträgt sie (geht man von derselben Wahlbeteiligung aus) 6,3 Prozent, hat die ARGE Wahlen ausgerechnet. Am teuersten sind die Grundmandate in der Weststeiermark: 11,1 Prozent sind laut ARGE Wahlen dort nötig, in der Oststeiermark (Wahlkreis 2) sind 8,3 Prozent.

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NEOS muss zittern

Für NEOS könnte es knapp werden: Bei der letzten Landtagswahl 2010 war die pinke Partei noch nicht dabei, und ihr Nationalratswahlergebnis aus 2013 - 5,9 Prozent im Regionalwahlkreis Graz und Umgebung - würde nicht reichen, die EU-Wahl-Resultate 2014 in Graz (12,3) und Graz-Umgebung (9,6) dagegen schon.

Dass der Landtagseinzug keine sichere Sache ist, zeigten auch die Gemeinderatswahlen im März (wo Graz nicht mitwählte): Zwar kam NEOS im Graz-nahen Kumberg auf 15,7 Prozent, aber in den fünf anderen Gemeinden im Bezirk Graz-Umgebung war es mit zwei bis fünf Prozent recht schwach; im Durchschnitt der sechs Grazer Umland-Gemeinden kam die pinke Partei auf 5,3 Prozent.

Sollte es im Wahlkreis 1 nicht klappen, könnte NEOS theoretisch auch auf die Obersteiermark hoffen: Dort kostet das Mandat laut ARGE Wahlen-Rechnung nicht wesentlich mehr als in Graz, nämlich 6,7 Prozent. Bei der Nationalratswahl standen die Obersteirer der damals ganz neuen Partei allerdings sehr skeptisch gegenüber: Nur 3,1 Prozent wählten pink.

KPÖ und Grüne mit guten Chancen

Die KPÖ kann guter Hoffnung sein, im Landtag zu bleiben - sie kam 2010 im Wahlkreis 1 auf 7,7 Prozent - und auch das Grazer Grundmandat für die Grünen ist so gut wie sicher: Sie hatten in diesem Wahlkreis 2010 mehr als zehn Prozent Stimmenanteil.

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