Immer mehr Tierrettungen für Grazer Feuerwehr

6.000 Mal im Jahr muss die Grazer Berufsfeuerwehr zu Einsätzen in der Landeshauptstadt ausrücken, davon entfallen bereits rund 1.000 auf Tierrettungen - für die Grazer Berufsfeuerwehr bedeutet das eine zunehmende Herausforderung.

Allein heuer wurden bereits mehr als 800 Tiere gerettet, darunter vor allem Jungvögel - Karl Graßberger, Branddirektor-Stellvertreter der Berufsfeuerwehr Graz, spricht von derzeit vier bis fünf Vogel-Einsätzen pro Tag.

Bis zu zehn Einsätze pro Tag

Nicht etwa, weil so viel passiert, sondern weil Tierschützer es manchmal besonders gut meinen: „Gegenwärtig haben wir die zweite Brutphase, das heißt, es gibt viele Vögel, die noch nicht flugfähig sind. Passanten, die die Vögel nicht fliegen, sondern am Boden gehen sehen, rufen die Feuerwehr an und sagen, da ist ein verletzter Vogel - der Vogel ist allerdings nicht verletzt.“

Auch entlaufene Hunde gehören bei der Grazer Berufsfeuerwehr mittlerweile zum Alltagsgeschäft - sind die Tiere gechipt, wird der Besitzer mittels Auslesegerät ausfindig gemacht. Zu Spitzenzeiten sind es bis zu zehn Tierrettungseinsätze pro Tag.

Ein Pferd im Schwimmbad

Doch so einfach ist die Rettung nicht immer, schildert Graßberger: „Das war etwa ein Pferd im Schwimmbad, die Tiefe des Schwimmbades etwa 2,40 Meter - das Pferd hat gerade noch Luft bekommen. Das haben wir mit dann schweren Feuerwehrgeräten und mit einem Kran aus dem Schwimmbad retten können.“ In einem anderen Fall musste die Grazer Berufsfeuerwehr eine ganze Dachrinne abmontieren, weil eine Katze darin abgestürzt und stecken geblieben war.

Die Kosten für eine solche Tierrettung werden laut Graßberger minutiös abgerechnet und hängen von Aufwand und Dauer ab: „Es kann eine Tierrettung sein, die kostet 100 Euro, aber dann gibt Tierrettungen, die kosten 10.000 bis 15.000 Euro, wenn es ein langwieriger Einsatz ist.“

Einsatzbereitschaft für andere Notfälle geschmälert

Davon unabhängig sei die Feuerwehr gerne zur Stelle, wenn es um das Wohl der Tiere geht, sagt Graßberger, zugleich werde aber auch die Einsatzbereitschaft für andere Notfälle geschmälert: Gerade bei Wildtieren und Vögeln sei es daher sinnvoll, die Natur auch einmal Natur sein zu lassen, so der Experte.

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