Architekt Klaus Kada ist 75

Der renommierte steirische Architekt Klaus Kada feiert am Sonntag seinen 75. Geburtstag. Kadas Werk umfasst rund 120 realisierte Projekte, darunter die Grazer Stadthalle und das neue Festspielhaus in St. Pölten.

Das Festspielhaus St. Pölten (1997), die Grazer Stadthalle (2002) mit ihrem mächtigen, auskragenden Flugdach oder der neue Salzburger Hauptbahnhof (2014) sind nur drei der zahlreichen Vorzeige-Projekte des steirischen Baukünstlers.

Private und öffentliche Bauten

Kadas Werkregister umfasst daneben Privathäuser und Wohnbauten, öffentliche Bauten wie das Institut für Pflanzenphysiologie an der Universität Graz, Spitäler, Schulen und zahlreiche Industrie- und Bürogebäude wie beispielsweise die Konzernzentrale der Pappas Group in Salzburg.

Kadas Architektur sei eine „Suche nach Klarheit in Form und Funktion, nach Leichtigkeit und Durchlässigkeit der Körper, nach Aufhebung von Masse und räumlichen Grenzen“, wie die Grazer Architekturpublizistin Karin Tschavgova etwa anlässlich seines steirischen Spitalbaus schon Ende der 90er-Jahre formulierte.

Heimatstadt Leibnitz

Kada wurde am 20. Dezember 1940 im südsteirischen Leibnitz geboren und studierte in Graz Architektur. Als junger Architekt arbeitete er in verschiedenen Planungsbüros in Düsseldorf und Graz und eröffnete 1976 ein Büro in seiner Heimatstadt Leibnitz. Erste Bekanntheit erlangte Kada mit dem Glasmuseum im weststeirischen Bärnbach (1988) - mit diesem Bau demonstrierte er das Potenzial moderner Glas-Bautechnik. Der aus der „Grazer Schule“ kommende Architekt markierte damit einen Wendepunkt von der expressiven, biomorphen und materialbetonten Phase zu einer abstrakteren, sachlichen Eleganz.

Büros und Professuren

Für Kada war es der Startschuss zu einer erfolgreichen Karriere in Deutschland und der Eröffnung weiterer Büros in Graz und Aachen. Das Aachener Büro führt Kada seit 1999 gemeinsam mit Gerhard Wittfeld und Sohn Kilian Kada. Daneben war Kada elf Jahre lang Universitätsprofessor an der Architekturfakultät an der RWTH Aachen und außerdem als Gastprofessor an der TU München und der Hochschule für Künste in Bremen tätig.

Kada ist Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten und der Chinese University of Hong Kong.

Vielfach ausgezeichnet

Kada hat eine Reihe international anerkannter Gebäude geplant und mehrere Wettbewerbe gewonnen; er erhielt für viele Bauten Auszeichnungen und Preise wie u.a. das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich sowie zuletzt für die gemeinsam mit den Architektenteams Studiovlay und Riepl Kaufmann Bammer geplante Wohnhausanlage im Wiener Sonnwendviertel.

„Diffusion zwischen Innen und Außen“

„Seine Architektur sucht nicht die expressive Bauplastik, nicht das Drama von Licht und Schatten auf der Materialität der Volumina. Sie formt aus dem offenen, allgegenwärtigen Raum jeweils spezifische Aggregatzustände der Diffusion zwischen Innen und Außen. Und sie bewerkstelligt dies durch die Auflösung der herkömmlichen Tektonik, durch ein komplexes Spiel von Hüll- und Reflexionsflächen, von transparenten, transluzenten oder opaken Membranen“, schrieb Otto Kapfinger in seiner Kada-Monografie im Springer Verlag (2000).