Schilcher verfälscht - Winzer vor Anklage

Jahrelang soll er Schilcher mit Ribiselgeschmack versetzt und auch verkauft haben, jetzt ist die Anklage gegen einen weststeirischen Weinbauern wegen schweren gewerbsmäßigen Betrug fertig, allerdings noch nicht rechtskräftig.

Dem Weinbauern wird laut Staatsanwaltschaft Graz vorgeworfen, jahrelang Schilcher mit Ribiseln verfälscht und zu zehntausenden Litern bei sich gelagert zu haben, was an sich schon gegen das Weingesetz verstößt.

Schwerer gewerbsmäßiger Betrug

Größere Mengen dieses Weins in Form von Schilcherfrizzante soll der Beschuldigte aber auch an Handelsketten wie Billa und Lidl sowie an Kleinabnehmer verkauft haben, die von der Panscherei aber nichts gewusst hätten, was schwerer gewerbsmäßiger Betrug wäre, so die Staatsanwaltschaft Graz. Der dadurch entstandene Schaden wird mit 70.000 Euro beziffert - mehr dazu in Schilcher verfälscht: Winzer unter Verdacht (8.9.2015).

Einspruch gegen die Anklage

Der Weinbauer hatte die Vorwürfe von Anfang an zurückgewiesen und behauptet, dass die Ribiselbestandteile durch einen Pumpfehler in den Wein gelangt seien - deshalb erhob er gegen die Anklage auch Einspruch, womit diese noch nicht rechtskräftig ist.

Über den Einspruch zu entscheiden hat das Grazer Oberlandesgericht; bestätigt dieses die Anklage, muss sich der Weinbauer vor einem Schöffengericht verantworten, kommt es dabei zur Verurteilung, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.

Weitere Untersuchungen im Laufen

Das allerdings könnte nur der Auftakt sein: Kurz vor Ende des Ermittlungsverfahrens seien laut Staatsanwaltschaft Graz nämlich noch weitere Anzeigen der Bundeskellerei-Inspektion eingelangt, die jetzt extra untersucht und - gegebenenfalls - in einem weiteren Verfahren verhandelt werden sollen.