„Community-Policing“-Zentrum in Graz geplant

Community Policing: Unter diesem Namen läuft derzeit in Graz ein Pilot-Projekt, das das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung steigern soll. Mit Mai wird es nun mehr Community-Polizisten geben, auch kommt ein neues Beratungszentrum.

Sicherheit ist ein breiter Begriff, jeder versteht darunter etwas anderes. Genau deshalb sollen die Bürger in Zukunft vermehrt in Problemlösungsprozesse eingebunden werden, so die Idee hinter dem Projekt, dass seit Anfang April unter anderem auch in drei Grazer Bezirken läuft - mehr dazu in „Community-Polizisten“ für mehr Sicherheit (6.4.2016).

Neun Polizisten ab Mai im Einsatz

Seit Start des Projekts sind fünf so genannte Community-Polizisten in den Bezirken Eggenberg, Lend und Innere Stadt im Einsatz. Sie wurden vom Bundeskriminalamt speziell ausgebildet und sollen Ansprechpartner für die Bürger sein. Weitere vier Polizisten folgen ab Mai. Sie werden rund 25 Prozent ihrer Dienstzeit für das Projekt aufwenden, eklärt Kurt Kemeter vom Stadtpolizeikommando Graz: „Natürlich hat das neben der Polizeiarbeit auf einer Polizeidienststelle stattzufinden. Freigestellt kann ein Polizist dafür nicht werden.“

Community Policing miedl Kemeter Nagl

Stadt Graz/Foto Fischer

Mit Community-Policing will Bürgermeister Siegfried Nagl (2.v.r.) privaten Bürgerwehren entgegentreten

Konkrete Ansätze in den Bezirken

In den Bezirken selbst gibt es bereits konkrete Pläne, wo man in puncto Sicherheit ansetzen will. In Eggenberg etwa will man sich intensiv einer Siedlung widmen, in die im Herbst des öfteren eingebrochen worden ist und gemeinsam mit der TU Graz neue Methoden des Einbruchsschutzes testen. Im Bezirk Lend liegt der Fokus vor allem im Volksgarten und Bahnhofsbereich, wo es vor allem Probleme mit dem Drogenhandel und mit Belästigungen auf der Straße gibt. Ähnliches gilt für den Stadtpark in der Innenstadt.

Neues Sicherheitszentrum ab Herbst

Zu mehr Sicherheitsgefühl beitragen soll außerdem ein neues Sicherheits-Beratungszentrum am Lendplatz, in dem mehrere Organisationen die Bevölkerung informieren, sagt Werner Miedl, der als Community-Referent fungiert: „Die Information dient dazu, dass der Bürger sich in die Lage versetzt fühlt, selbst an der eigenen Sicherheit teilzuhaben. Da gehört die Politik dazu, da gehört natürlich der Bürger dazu, die Wissenschaft, die Polizei, Feuerwehr wie Rettung, die alle ein subjektives Sicherheitsgefühl entstehen lassen, in dem man sich wohl fühlt.“

Das Sicherheits-Beratungszentrum soll im September eröffnet werden. Das Pilotprojekt „Community Policing“ selbst läuft bis Ende März 2017. Danach soll es laut Innenministerium flächendeckend in Österreich umgesetzt werden.