Mann ergaunerte Geld mit „Anti-Schnarch-Mittel“

In Graz ist ein 46-jähriger Mann unter Betrugsverdacht verhaftet worden. Der Physiotherapeut behauptete etwa, er habe ein Mittel gegen Schnarchen entwickelt und ergaunerte so mehrere hunderttausend Euro.

Der Mann soll seit Jänner 2015 das Geld unter verschiedenen Vorwänden von Patientinnen und Kollegen herausgelockt haben. Zum Beispiel behauptete er, dass er ein Patent gegen Schnarchen entwickelt habe, das ihn und seine Geldgeber innerhalb kürzester Zeit unheimlich reich machen würde. Er würde nur noch ein paar tausend Euro benötigen, um die letzten Gutachten bezahlen zu können.

Viele Geschädigte

Bis zuletzt glaubten die vielen Geschädigten offenbar an die Geschäftsideen des Therapeuten, gaben Geld und ließen sich über Monate mit Ausreden vertrösten.

Versuch, zwei Geldgeberinnen einzuschüchtern

Als zwei Geldgeberinnen begannen, ihre Investitionen vehement zurückzufordern, versuchte der Therapeut, die Frauen einzuschüchtern. Er bedrohte sie mit der Veröffentlichung von Informationen, die er in der Vertrauenssituation bei den Therapien gesammelt hatte. Die Frauen vertrauten sich der Arbeitgeberin des Therapeuten an, die die Frauen zur Anzeige bei der Polizei ermutigte.

Eventuelle weitere Geschädigte sollen sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 059133/65/3333 melden.

Ehemaligen Mithäftling beschuldigt

Bei der Festnahme durch die Polizei behauptete der Therapeut, dass er keinen einzigen Cent mehr habe, da er selbst Opfer eines Betrügers geworden sei. Er habe das gesamte Geld einem ehemaligen 34-jährigen Mithäftling übergeben, der ihn mit verlockenden Geschäftsideen dazu gebracht habe, selbst zu investieren. Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete die Festnahme des Mitbeschuldigten an. Nach seiner Festnahme behauptete der 34-Jährige, dass alle Vorwürfe erfunden seien. Er ist daher laut Polizei auch als Opfer zu betrachten. Weitere Erhebungen zum Verbleib des Geldes laufen.