Immer mehr Mittelmeermöwen in der Steiermark
Eine Mittelmeermöwe mitten in der Grazer Altstadt ist seit einigen Jahren nichts ungewöhnliches mehr: 2008 nistete ein Möwen-Pärchen aus Triest erstmals auf einem Flachdach in der Schmiedgasse. Mittlerweile nistet in Graz auch eine Tochter der beiden, sagt Sebastian Zinko, Obmann-Stellvertreter von BirdLife Steiermark: „Das junge Brutpaar dürfte es ein, zwei Jahre erfolglos irgendwo probiert haben, aber in den letzten Jahren waren sie dann auf dem Flachdach des Elisabethinenspitals und in der Raubergasse auf einem Kamin.“
R. Tengler
Start der Brutzeit ist Anfang April, heuer sollten die Jungen also schon geschlüpft sein - das Nest wurde aber noch nicht gefunden: „Es hat zwar schon Hinweise gegeben, eventuell wieder in der Raubergasse, und bei den Elisabethinen waren sie auch, das war im März, Anfang April - da waren sie sich offenbar noch nicht sicher, wo sie anfangen sollen“, so Zinko.
Auch in größeren Trupps unterwegs
Doch auch im Rest der Steiermark ist die Chance, eine Mittelmeermöwe zu sehen, groß - ob entlang der Mur bis nach Bad Radkersburg, im Aichfeld oder auch im Ennstal: „Durchzügler können in größeren Tallandschaften und in der Nähe von größeren Gewässern fast überall auftauchen, auch in größeren Trupps, und Brutversuche hat es darüber hinaus in den letzten Jahren auch in Leoben gegeben, möglicherweise auch im Bezirk Leibnitz, weil da längere Zeit auch einmal ein Paar anwesend war.“
Nur wenig Wasser und Nahrung
Auf Nahrungssuche zieht es die Mittelmeermöwen außerdem an den Stausee Gralla, zur Kläranlage nach Gössendorf oder auf Mülldeponien. Dass die Möwenschar in der Steiermark künftig noch größer wird, sei laut Zinko aber unwahrscheinlich - Wasser und Nahrungsangebot seien dafür dann doch zu gering.