Alkolocks: Kosten möglicherweise Hemmnis

Bei Verkehrsexperten finden die von Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) geplanten Alkolocks Zustimmung. Bedenken gibt es wegen möglicher hoher Kosten. Diese könnten ein Hemmnis sein, solchen Wegfahrsperren zuzustimmen.

Alkolocks

APA/Herbert Pfarrhofer

Verkehrsminister Leichtfried will eine Gesetzesnovelle, die den Einsatz bei Alko-Lenkern vorsieht - sofern diese freiwillig zustimmen

Ab dem nächsten Jahr könnte es diese Wegfahrsperren, die sogenannten Alkolocks, geben – das kündigte Leichtfried an – mehr dazu in Alkolocks sollen ab 2017 zum Einsatz kommen (news.ORF.at).

Genereller Einbau wird abgelehnt

Alkolocks sorgen dafür, dass sich der Motor eines Fahrzeugs nur starten lässt, wenn die gleichzeitig beim Lenker vorgenommene Atemmessung keine Alkoholisierung feststellt. Grundsätzlich positiv reagieren die Autofahrerklubs ÖAMTC und ARBÖ in der Steiermark darauf. Beim ÖAMTC heißt es, wenn solche Alkolocks nicht für jedes Auto vorgeschrieben werden, sondern ausschließlich bei Lenkern zum Einsatz kommen, die betrunken gefahren sind, dann sei die geplante Gesetzesänderung in Ordnung, so Sprecher Hans-Peter Auer: "Für diesen Zweck stimmen wir dem zu. Eine generelle Verwendung oder ein genereller Einbau in alle Fahrzeuge, also für jeden, würde alle Steirerinnen und Steirer und alle Autofahrer unter Generalverdacht stellen, das würden wir ablehnen.“

Kostenfrage könnte Hindernis sein

Ähnlich die Reaktion beim ARBÖ: Der Einsatz von Alkolocks bei einem beschränkten Personenkreis könnte positive Wirkungen haben. Allerdings, so Sprecher Franz Jank, müsse man die Kostenfrage berücksichtigen: "Wenn solche Maßnahmen Wirkung zeigen sollten, dann sollte man sich auch überlegen, ob hier die abschreckende Wirkung der Kosten nicht ein Hindernis sein könnte, denn einige tausend Euro werden der Freiwilligkeit nicht unbedingt in die Hände spielen.“

Studien belegen Wirksamkeit

Beim Kuratorium für Verkehrssicherheit weist man darauf hin, dass internationale Studien die Wirksamkeit von Wegfahrsperren längst belegen würden. Geplant ist, dass dem, der freiwillig einer Wegfahrsperre zustimmt, der Führerschein nicht entzogen wird. Damit bleibt ihm der Führerscheinentzug für drei bis vier Monate erspart. Dadurch müsse man die Kosten, die dadurch also nicht entstehen, den Kosten von Alkolocks – rund 250 Euro pro Monat – durchaus gegenüberstellen, heißt es vom Kuratorium.

Seit Jahren wird in Österreich über Alkolocks, also im Fahrzeug installierte Wegfahrsperren für Alkosünder, diskutiert. Auch der neue steirische Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) spricht sich für die Sperren aus - mehr dazu in Landesrat fordert Alkowegfahrsperren (7.6.2016).