Putschversuch in Türkei: Viele Steirer betroffen

Nach dem Putschversuch von Teilen des Militärs in der Türkei haben mehrere Fluggesellschaften ihre Türkei-Flüge gestrichen. Davon sind auch viele Steirer betroffen, die derzeit in der Türkei auf Urlaub sind.

Notfallhotline

Im Notfall und bei Fragen kann das Außenministerium unter der Telefonnummer 0043-1-90115-4411 kontaktiert werden.

Beim Außenministerium in Wien laufen die Beratungstelefone nach dem Putschversuch heiß - das Personal sei bereits aufgestockt worden, heißt es. Derzeit befinden sich nach Angaben des Außenministeriums etwa 3.300 Österreicher in der Türkei, etwa 1.700 davon aus Reisegründen. Diese Zahl sind allerdings nur jene, die sich auch beim Außenministerium registriert haben. Schätzungen gehen von bis zu 10.000 Österreichern aus, die sich derzeit in der Türkei aufhalten - mehr dazu in 10.000 Österreicher warten ab (news.ORF.at).

Viele Fluggesellschaften strichen vorerst ihre Flüge in die Türkei: Auch am Flughafen Graz wurde der Flug der Turkish Airlines am Samstag nach Istanbul gestrichen, der Flug am Sonntag soll aber durchgeführt werden, so Flughafen-Direktor Gerhard Widmann.

Heimkehrer: „Nichts mitbekommen“

Samstagvormittag kam eine Maschine mit steirischen Urlaubern aus dem türkischen Urlaubsort Antalya an: „Wenn ich es nicht im Internet gelesen hätte, hätte ich gar nichts mitbekommen“, sagt einer der zurückgekehrten Urlauber. Ähnlich eine Frau: „Wir kommen aus Belek, da war Polizei unterwegs und die üblichen Kontrollen am Flughafen, aber sonst haben wir nichts mitbekommen - einzig die Flüge gingen später oder sind ausgefallen.“

„Was soll ich jetzt machen?“

Dieselbe Maschine hob dann zu Mittag von Graz aus wieder nach Antalya ab - aber nicht mit allen gebuchten Passagieren, sagte Flughafen-Direktor Widmann: „Von den 190, die gebucht waren, sind rund 30 hiergeblieben.“

Die Passagiere stiegen mit gemischten Gefühlen in das Flugzeug nach Antalya: „Was soll ich jetzt machen? Ich freu mich auf den Urlaub, ich hoffe, dass wir wieder zurückkommen und das alles gut geht“, sagte eine Urlauberin, und eine andere meinte: „Wir fliegen trotzdem, weil wir sagen, es geht ohnehin auf der ganzen Welt schon zu, egal wo man hinschaut.“ Ein weiterer Urlauber sagte: „Man muss das Ganze beobachten, Informationen einholen, das Außenamt anrufen. Aber wir sind froh, dass wir jetzt in den sonnigen Süden kommen - und das Leben geht weiter.“

Putsch Türkei

AFP Photo / Ozan Kose

Türkisches Militär versuchte in der Nacht von Freitag auf Samstag Präsident Recep Tayyip Erdogan zu stürzen. Nach offiziellen Angaben wurden über 250 Menschen getötet. Die Kontrolle sei wieder in der Hand seiner Regierung, so Erdogan. Die Behörden gehen nun mit voller Härte gegen die Putschisten vor - mehr dazu in Erdogan erklärt Putsch für gescheitert (news.ORF.at)

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