Mordverdacht: Obduktion ergab Erstickungstod

Nach einem vermeintlichen Selbstmord durch Erhängen in der Südoststeiermark bleibt der Verdacht gegen den Ehemann der Toten aufrecht: Die Obduktion ergab einen Erstickungstod; man fand aber keine Strangulationsspuren.

Die 30-jährige Oststeirerin war vergangene Woche tot im Heizraum des Wohnhauses der Familie im oststeirischen Kirchberg an der Raab entdeckt worden - mehr dazu in Ungeklärter Tod - Ehemann unter Mordverdacht (18.2.2017). Die Frau hatte ein Kabelteil um den Hals, der Rest hing von einem Wasserrohr. Der Ehemann meinte, er habe sie erhängt gefunden und das Kabel durchtrennt, um sie herunterzuholen.

„Keine Strangulationsmale“

Die Ermittler hatten jedoch rasch Zweifel an den Angaben des 37-Jährigen - eine Obduktion wurde angeordnet. Das seit Montagvormittag vorliegende Ergebnis wich laut Christian Kroschl von der Staatsanwaltschaft Graz von den Aussagen des Mannes ab: „Laut dem vorläufigen, mündlichen Obduktionsergebnis ist die Frau erstickt, es gab aber keine Strangulationsmale.“

Von Anfang an hatte der Oststeirer eine Täterschaft am Tod der Frau geleugnet. Bei einer Vernehmung gegenüber den Ermittlern gab der Mann nun an, er schließe nicht aus, dass eine fremde Person im Haus war und für den Tod verantwortlich sein könnte. Unklar ist noch, ob das eine reine Schutzbehauptung des 37-Jährigen ist.

Paar lebte offenbar in Scheidung

Das Paar lebte offenbar in Scheidung. Die Frau soll geplant haben, zusammen mit den beiden gemeinsamen Kindern im Volksschulalter auszuziehen. Nun sind die Kleinen bei den Großeltern. Sie werden vom Kriseninterventionsteam betreut. Über den 37-Jährigen könnte noch am Montag, spätestens aber am Dienstag eine Untersuchungshaft verhängt werden.