Cyberkriminalität nimmt stark zu

Am Montag ist die Kriminalitätsstatistik für 2016 präsentiert worden. Die Anzahl aller Anzeigen hat sich im Vergleich zu 2015 um 3,5 Prozent erhöht. Besonders stark fällt der Anstieg bei Kriminalität im Internet aus.

Von insgesamt 57.000 angezeigten Straftaten in der Steiermark ist im Vorjahr jede zweite aufgeklärt worden. Das sei der beste Wert seit zehn Jahren, sagt der stellvertretende Landespolizeidirektor Manfred Komericky. Er weist aber darauf hin, dass der am raschesten wachsende Kriminalitätssektor auch am schwierigsten aufzuklären sei: die Cyberkriminalität.

Weniger Wohnungseinbrüche

Attacken auf fremde Computersysteme und Beschädigungen von fremden Computersystemen haben im Jahr 2016 um 30 Prozent zugenommen. Fast ebenso sehr ist der Internetbetrug, vor allem im Zusammenhang mit dem Online-Handel, angestiegen.

Einen Erfolg sieht Komericky im Kampf der Polizei gegen Einbrüche: „Wir verzeichnen einen starken Rückgang der Wohnungs- und Wohnhäusereinbrüche. Das ist etwas, wo wir auch sehr, sehr stark unseren Fokus, unsere Schwerpunkte und Maßnahmen gesetzt haben.“

Auseinandersetzungen zwischen Schutzsuchenden

Die Gewaltkriminalität ist im Vorjahr um acht Prozent gestiegen, liegt aber noch immer deutlich unter den Werten von vor zehn Jahren. Die Zunahme gehe größtenteils auf Körperverletzungen durch Raufhandel im Zusammenhang mit der Flüchtlingsbewegung zurück, sagt der steirische Kripo-Chef Wolfgang Lackner.

„Das heißt also, diese ethnischen Auseinandersetzungen, Körperletzungen mit Waffe und ohne Waffe, passieren in erster Linie unter ethnischen Gruppen. Innerhalb der Gruppe oder zwischen den ethnischen Gruppen“, so Lackner. Sexualdelikte sind um 30 Fälle auf insgesamt 300 gestiegen, also keinesfalls explodiert, rückt Wolfgang Lackner eine Aussage von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) für die Steiermark zurecht.