Schließung von drei Kleinschulen beschlossen

Die Landesregierung hat am Donnerstag das endgültige Aus dreier steirischer Kleinschulen bekannt gegeben - damit folge man den Vorgaben des steirischen Bildungsplans, heißt es. Weitere fünf Schließungen stehen noch bevor.

Die Tage der Volksschulen Falkenstein im Bezirk Weiz, Etmißl im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag und Augraben in Semriach nördlich von Graz sind gezählt: Ihre Schließung bzw. Zusammenlegung mit anderen Schulen war großteils bereits absehbar - mehr dazu auch in Weitere Schulschließungen stehen bevor (12.1.2017) -, besonders die Volksschule Falkenstein war aber vehement gegen die Schließung - mehr dazu in VS Falkenstein: Schock über mögliches Aus (4.2.2017).

Keine Argumente gegen Schließung

Die Stellungnahmen der Gemeinden, die bis Ende Februar noch möglich waren, hätten nichts Neues erbracht, was gegen eine Schulzusammenlegung gesprochen hätte, so Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ), daher wurde am Donnerstag von der Landesregierung die Schließung beschlossen.

VS Falkenstein

ORF

Die Schließung der Volksschule Falkenstein war bis zuletzt sehr umstritten

Man folge damit den Vorgaben des steirischen Bildungsplans, heißt es in einer Aussendung. Die entsprechenden Bescheide würden den Gemeinden umgehend zugestellt.

Auszug mit Ende des Schuljahres

Die Kleinschulen in Falkenstein und Etmißl bei Thörl müssen bereits mit Ende des Schuljahres siedeln; die Auflassung der Volksschule Augraben in Semriach erfolgt auf Antrag der Gemeinde erst mit Ende des Schuljahres 2017/2018, da in der Schule in Semriach umgebaut werden müsse, um genug Platz für die neuen Schüler zu haben.

Sessel werden aus Klassenraum getragen

APA/ Roland Schlager

Zwei Schulen müssen bereits mit Ende des Schuljahres geräumt werden

Weitere fünf Schließungsverfahren sind derzeit noch offen und sollen „in nächster Zeit abgeschlossen“ werden, wie es seitens des Landes heißt. Dabei handelt es sich um die Volksschulen in Hieflau im Bezirk Liezen, in Laßnitz und St. Blasen im Bezirk Murau, in St. Johann am Tauern und in Rachau im Murtal.

FPÖ und KPÖ sprechen von Kahlschlag

Die steirische FPÖ bezeichnet die beschlossenen Schließungen als schwerwiegende Fehlentscheidung. „SPÖ und ÖVP sind nicht wirklich bereit, in die Regionen und deren Infrastruktur zu investieren", sagt FPÖ-Bildungssprecher Hannes Amesbauer. Der ländlichen Bevölkerung werde mit den Schulschließungen eine weitere Lebensgrundlage entzogen.

Auch KPÖ-Chefin Claudia Klimt-Weithaler ist über den Beschluss der Landesregierung empört und fürchtet bereits die Folgen: „Die Schließung von Schulen hat viele negative Auswirkungen. Die Kinder müssen lange Schulwege in Kauf nehmen und die Gemeinden werden systematisch ausgehungert. Die Schule ist das Herz in vielen Gemeinden. Gerade in Kleinschulen herrscht oft ein Klima, das einen Unterricht in hoher Qualität möglich macht.“

Link: