Klimawandel setzt kleine Skigebiete unter Druck

Jahr für Jahr kämpfen kleine Skigebiete in der Steiermark ums Überleben - Klimawandel und der oft damit einhergehende Schneemangel setzen ihnen zu. Jüngstes Beispiel ist das Skigebiet Frauenalpe auf dem Hausberg von Murau.

75 Skigebiete gibt es in der Steiermark, weit mehr als die Hälfte davon sind klein - mit fünf Liften oder weniger. Die Steiermark ist ein Skisport-Land - die Frage ist nur, wie lange noch, vor allem, was die kleinen Skigebiete betrifft - mehr dazu in Skigebiet Frauenalpe vor dem Aus (22.3.2017).

Späte Starts und finale Nullsummenspiele

Ein Rundruf zeigt auf: Für alle begann die Saison, weil es zu warm war, sehr spät, für viele endete sie mit einem Nullsummenspiel - etwa im Skigebiet St. Lambrecht-Grebenzen, das 2015 aus der Insolvenz gerettet werden konnte - mehr dazu in Skigebiet St. Lambrecht-Grebenzen ist gerettet (24.4.2016).

Kein Schnee auf den Skipisten

APA/dpa

Mit wenig bis kaum Schnee haben steirische Pistenbetreiber stark zu kämpfen

Geschäftsführer Karl Schmidhofer erklärt: „Schon jetzt in der zweiten Saison - obwohl wir mit Naturschnee nicht so gesegnet waren - haben sich die Investitionen in die Schneeanlage ausgezahlt: Das Skigebiet Grebenzen hat ein Nullergebnis erreicht. Und für die nächste Saison werden wir noch einmal mit Schneeanlagen aufrüsten. Insgesamt haben wir rund 600.000 Euro vorgesehen.“

grüne Skipisten, im Hintergrund Schneekanone

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Ohne Beschneiungsanlagen geht es oft kaum mehr

„Wochenenden allein sind zu wenig“

Ganz ohne Nachhilfe durch Beschneiungsanlagen geht es kaum mehr in den Skigebieten. Die Planneralm ist eines der Skigebiete, die trotzdem auch in dieser Saison auf Naturschnee gesetzt hat: „Wenn man die Gebiete am Leben erhalten will, werden wir aber auch auf der Planneralm nach einer künstlichen Beschneiung Ausschau halten müssen. Sonst wird es für uns wirtschaftlich schwierig - nicht nur für die Liftbetreiber, sondern auch für die Gastronomiebetriebe - da geht es ums gesamte Skigebiet“, sagt Geschäftsführer Gerhard Lackner.

Das sieht auch Karl Schmidhofer so - er gilt als einer der Retter der steirischen Skigebiete, auf seiner Sanierungsliste stehen der Kreischberg, das Lachtal und jetzt eben auch die Grebenzen. Sein Appell: „Erstens einmal anpassen an die Klimavoraussetzungen, und man muss parallel dazu Betteninvestitionen anreizen, weil das einen Skibetrieb absichern kann, wenn man am Montag Gäste hat. Wochenenden allein mit den Tagesskifahrern sind einfach zu wenig.“

Klima als Unsicherheitsfaktor

Das Klima allerdings ist und bleibt ein Unsicherheitsfaktor, wie auch Klimaforscher Heimo Truhetz bestätigt - Wissenschaftler wie er warnen seit Jahren und rechnen in Jahrzehnten: „Klimawandel spielt sich in einer größeren Zeitskala ab, man kann nicht von einem Jahr auf das nächste schließen. Aber gegen Ende des 21. Jahrhunderts wird der Einfluss des Menschen mit den Treibgasemissionen schlagend. Da sieht man dann ganz klare Abweichungen im klimatologischen Mittel.“

Salzstiegl Schnee Pistengerät Niederalpl

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Der Klimawandel - eine Herausforderung für steirische Skigebiete

Anders ausgedrückt: Es wird wärmer. Ob da Schneekanonen schlagkräftig genug sind, kann angezweifelt werden - und auch, ob es dann noch mehr als 70 Skigebiete im Land gibt.

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