Neophyten: Schafe an giftigen Pflanzen verendet

Die Probleme mit hochgiftigen invasiven Neophyten in der Steiermark weiten sich aus: Laut Auskunft des Neophyten-Kompetenzzentrums in Graz verendeten auf einer Schafzucht in Mixnitz sechs Tiere an den hochgiftigen Pflanzen.

Sogenannte invasive Neophyten, darunter teils hochgiftige Pflanzen wie Riesenbärenklau oder auch Ragweed, breiten sich stark aus - sie wachsen in privaten Gärten, am Straßenrand oder auch auf öffentlichen Flächen. Die Gefahr, die von ihnen ausgeht - und wie sie bekämpft werden soll - ist jedoch meist unbekannt.

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Der Riesenbärenklau kann für starke Verbrennungen sorgen

Somit kommen in der Steiermark immer wieder Verbrennungen bei Sonneneinstrahlungen beim Riesenbärenklau oder auch allergische Reaktionen beim Ragweed vor. Nun wurden daran verendete Nutztiere gemeldet: „Das war ein Schafzüchter aus Mixnitz, der schon sechs seiner Tiere verloren hat - und zwar durch einen anderen Neophytentyp, die Robinie, gemeinhin bekannt als Akazie“, verrät Angelika Oizinger vom Kompetenzzentrum für invasive Neophyten.

Land Steiermark in der Pflicht

Das Kompetenzzentrum sieht jetzt vor allem das Land noch mehr in der Pflicht, diese giftigen Pflanzenarten zu bekämpfen: „Es wird mit vielen Broschüren, mit viel Aufklärung, gearbeitet, aber wenn es dann zu Lösungsmöglichkeiten kommt, sind wir leider noch ein bisschen alleingelassen“, so die Expertin.

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Bei der Entfernung der Pflanzen sollte Schutzkleidung getragen werden

Derzeit geht die freiwillig aufgestellte Berg- und Naturwacht für das Land gegen die Pflanzen vor. Es müsse künftig aber noch mehr Geld in die Bekämpfung investiert werden, sagt Andrea Krapf von der Umweltabteilung im Land: „Es muss sicher Geld in die Hand genommen werden, weil es immer mehr wird: Vor allem der Riesenbärenklau breitet sich aus, aber ich finde, das Land tut schon einiges dafür - allein mit einem Folder.“

Enormer Kostenfaktor

Die Bevölkerung zu schulen, sei derzeit das oberste Ziel der Umweltabteilung, eine Gesetzesnovelle gegen die invasiven Neophyten soll folgen. Die Bekämpfung der Pflanze stellt auch einen enormen Kostenfaktor dar, da sie ausgegraben und speziell entsorgt werden muss - laut den Experten des Grazer Kompetenzzentrums ist hier mit 70 Euro pro Pflanze zu rechnen. Um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern, müssten laut Experten die Pflanzen bis zur Blüte und damit zum Pollenflug in sechs bis acht Wochen bekämpft werden.

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