Knill: „Die alte Sozialpartnerschaft ist tot“

Seit einem Jahr ist der Weizer Industrielle Georg Knill Präsident der steirischen Industriellenvereinigung. In einer Bilanz zeigt er sich zufrieden mit der Situation der steirischen Industrie, deutlich weniger mit der Arbeit der Sozialpartner.

Die steirischen Industriebetriebe sind gut unterwegs, so Knill: „Die steirische Industrie ist stark im Export, stark in der Welt engagiert, und die Weltkonjunktur hat sich erholt. Wir haben ein globales Wachstum von über drei Prozent, und es gibt viele Märkte mit einem deutlich stärkeren Wachstum: Hier ist die steirische Industrie zu Hause, hier kann sie Aufträge gewinnen und somit Wertschöpfung ist gleich Beschäftigung in die Steiermark bringen.“

Georg Knill, Präsident Industriellenvereinigung Steiermark

Industriellenvereinigung Steiermark

Die steirische Industrie ist gut unterwegs - trotz der derzeitigen politischen Rahmenbedingungen, so Georg Knill

Und das, wie er sagt, trotz der derzeitigen politischen Rahmenbedingungen: So ist die Industriellenvereinigung zur Zeit auf die Sozialpartner Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer gar nicht gut zu sprechen.

„Interessen nicht erfüllt“

Dass man sich zuletzt nicht auf flexiblere Arbeitszeiten einigen konnte, sei ein Armutszeugnis für die Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter: „Diese alte Sozialpartnerschaft ist am Ende, alt - personell gesehen, aber auch in der Organisationsstruktur. Die Industriellenvereinigung vertritt die Interessen der Industrie und deren Mitarbeiter, und wenn wir dieses Ergebnis ansehen, dann müssen wir festhalten, dass genau diese Interessen nicht erfüllt wurden. Somit, glaube ich, muss es eine neue Form der Sozialpartnerschaft geben, die Stärkung der betrieblichen Ebene in den Vordergrund stellen, dort funktioniert die Sozialpartnerschaft.“

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Mit Georg Knill, dem Präsidenten der steirischen Industriellenvereinigung, hat Wolfgang Schaller gesprochen

Hoffen auf neues Arbeitszeitgesetz

Der Präsident der steirischen Industriellenvereinigung hofft in diesem Punkt nun auf die Politik: Nachdem sich die Sozialpartner nicht auf flexiblere Arbeitszeiten einigen konnten, müsse jetzt, so Knill, die Bundesregierung eingreifen und über ein neues Arbeitszeitgesetz für bessere Rahmenbedingungen sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber sorgen.

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