Rotes Kreuz rüstet sich gegen Terrorgefahren

Das Rote Kreuz schult derzeit österreichweit seine Mitarbeiter für Terroreinsätze - und das nach steirischem Vorbild. Die Grundlage für die Schulungen ist ein Handbuch des steirischen Roten Kreuzes und der Landespolizeidirektion.

Das Handbuch wurde bereits vor einigen Jahren vom steirischen Roten Kreuz ausgearbeitet: „Der letzte große Anlass zur Aktualisierung war die Amokfahrt in Graz im Juni 2015“, sagt Landesrettungskommandant Peter Hansak. Daher wird das steirische Handbuch für die Schulungen herangezogen.

„Es gibt ein gewisses Grundgerüst. Wenn ich heute das Stichwort bekomme: TAG-Lage - also Terror, Amok oder Geiselnahme - dann gibt es gewisse Stichwörter, wie ich mich verhalte und was ich zu beachten habe. Auf dieses richtige Verhalten trainieren wir hin“, so Hansak. Geschult werden tausende Mitarbeiter in ganz Österreich, von der Führungskraft bis zum Sanitäter - mehr dazu in Rotes Kreuz rüstet sich gegen Terrorgefahren (salzburg.orf.at).

Knowhow im Ernstfall schnell abrufbar

Das Handbuch werde ständig aktualisiert, so Hansak - Erkenntnisse von anderen europäischen Rettungskräften fließen in die Strategie ein, zum Beispiel das Verhalten am Einsatzort oder die Schnittstelle zur Exekutive. „Da müssen beide Seiten wissen, wie sie arbeiten, um sich nicht gegenseitig zu behindern“, sagt Peter Hansak. Auch die Sensibilisierung der Sanitäter wird in den Schulungen forciert: „Zum Glück sind solche Ereignisse selten, auf der anderen Seite braucht man dann wieder ganz plötzlich das Knowhow“, erklärt der Landesrettungskommandant.

Einsteckkarte und Handy-App

Dieses Wissen gebe es für die Einsatzkräfte auf einer kleinen Einsteckkarte und bald auch in elektronischer Form, so Hansak: „Da kann ich mir, gerade in der Erstphase, wie mit einer Checkliste, das richtige Verhalten noch schnell in Erinnerung rufen. Diesen Folder wird es in Kürze auch als Applikation für Smartphones geben, damit das auch wirklich immer und überall zur Verfügung steht.“

Die steirischen Rot-Kreuz-Mitarbeiter werden laut Hansak laufend geschult. Ihre österreichischen Kollegen haben nun erstmals Module wie Reaktion bei Drohanrufen, Verhalten in Sicherheitszonen oder Einrichten von Notunterkünften bei Terroranschlägen auf dem Lehrplan stehen.

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