Spitäler: Höheres Sterberisiko am Wochenende

Ein Team von Grazer Medizinern hat festgestellt, dass an Wochenenden deutlich mehr Patienten in Intensivstationen sterben, als an Werktagen. Dies könnte auf die geringeren Ressourcen zurückzuführen sein.

Schädel-Hirn-Trauma, Herzinfarkt oder Lungenembolie sind Akutfälle, in denen es um Leben oder Tod geht. Patienten werden auf die Intensivstation gebracht um dort sofort behandelt werden zu können. Drei Jahre lang haben Notfallmediziner der MedUni Graz die Zahlen von insgesamt 119 österreichischen Intensivstationen verglichen und sind zum Schluss gekommen, dass an Wochenenden deutlich mehr Patienten versterben, als an Werktagen.

Sterberisiko an Wochenenden um Hälfte höher

Während von Montag bis Freitag etwa acht Prozent aller eingelieferten Patienten versterben, sind es am Samstag und Sonntag durchschnittlich 13 Prozent. Die Studie wurde mit den Daten von 150.000 Patienten erstellt, rund 14.000 von ihnen sind im Krankenhaus gestorben.

Geringere Ressourcen am Wochenende

Der Unterschied könne laut den Studienautoren mehrere Gründe haben: An Wochenenden kämen durchwegs schwerere Fälle auf die Intensivstationen als an Werktagen. Außerdem finden geplante Operationen meist von Montag bis Freitag statt, während am Wochenende wesentlich mehr ungeplante OPs durchgeführt werden. An Wochenenden seien auch weniger erfahrene Mitarbeiter im Einsatz und diese müssen mehr Patienten betreuen, als Werktags.

Die Studienautoren der MedUni Graz empfehlen den österreichischen Spitälern, ihre Strukturen zu überarbeiten. Die Ausstattung und die Zahl an erfahrenen Mitarbeitern müssten an allen Tagen der Woche in gleicher Qualität zur Verfügung stehen.

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