Gehirnforscher geben Tipps für gesundes Altern

Die steigende Lebenserwartung bringt auch gesundheitliche Probleme wie etwa Demenz mit sich. In Graz haben sich Gehirnforscher mit der Frage beschäftigt, wie man gesund und geistig gesund altern kann - und es hilft Mediterranes.

Gesund alt werden und geistig jung bleiben: Wer wünscht sich das nicht in einer Gesellschaft, in der die durchschnittliche Lebenserwartung bei über 80 Jahren liegt? Die Kehrseite dieser positiven Entwicklung ist die Tatsache, dass die Zahl von demenzkranken und pflegebedürftigen Personen immer größer und damit zu einer Herausforderung für alle wird.

Gesundes Altern ist nicht unerfüllbar

Dabei ist gesund Altern kein unerfüllbarer Lebenswunsch - wenn gewisse wissenschaftliche Erkenntnisse auch in die Tat umgesetzt werden. Welche das sind, damit beschäftigte sich nun in Graz eine Tagung der Initiative Gehirnforschung Steiermark unter dem Motto „Älter werden und gesund altern“.

Nervenzellen bleiben

„Insgesamt kann man sagen, dass die Zahl der Nervenzellen im Gehirn konstant bleiben, als eher, dass das Weltwissen konstant bleibt“: So fasst die Neurologin Agnes Flöel die wesentlichen Prozesse im Gehirn beim Älterwerden zusammen. Prozesse, die durch gewisse Lebenshaltungen positiv beeinflusst werden können.

Sportmuffel müssen in Bewegung kommen

Durch Bewegung zum Beispiel, wie der Sportwissenschaftler Peter Hofmann betonte: „Das Minimum an Aktivität sollten 15 bis 20 Minuten pro Tag sein, um gesundes Altern zu gewährleisten. Man muss keinen Marathon laufen.“ Untersuchungen zeigen, dass hier noch Luft nach oben ist, gelten Österreicher der Statistik nach doch eher als Sportmuffel. Auch die zunehmende Fettleibigkeit - rund 25 Prozent aller Österreicher haben diesbezüglich Probleme - ist eine nachteilige Entwicklung.

Mediterrane Küche

Denn, ob wir chronisch krank werden oder möglichst lange fit bleiben und gesund alt werden, das hängt ganz wesentlich auch von der Ernährung ab, wie der Internist und Geriater Walter Schippinger sagt: „Da lernen wir aus großen Studien - dass die richtige Ernährung vor chronischen Erkrankungen wie demenzielle Erkrankungen, Schlaganfälle, Parkinsonsyndrom schützen kann. Es geht nicht nur darum, einzelne Nahrungsstoffe, einzelne Vitamine oder Spurenelemente in Kapselform zu sich zu nehmen, man muss das ganze Gebäude der Ernährung ändern. So zeichnet sich die mediterrane Ernährung, die Gemüse, Nüsse, Öle kombiniert, als schützend aus.“

Persönliche Tipps der Experten

Gesund alt werden und geistig jung bleiben, will auch die Expertenrunde und gibt gerne ihre persönlichen Zugänge und Tipps weiter. „Wir sollen nicht der Gesundheit dienen, die Gesundheit soll uns dienen. Es soll uns Freude machen, wenn wir unsere Ernährung anpassen und Sport machen“, so Schippinger.

Mit Maß und Ziel

Alles mit Maß und Ziel ist das Motto von Sportwissenschaftler Peter Hofmann: „Alles, was man übertreibt, ist auf lange Sicht nicht günstig. Einmal über die Stränge schlagen, ist nicht so schlimm, aber es wäre der richtige Weg, regelmäßig aktiv zu sein, beispielsweise öfter zu Fuß zu gehen.“

„Es muss passen“

Die Neurologin Agnes Flöel versucht, ein Gesamtpaket zu leben: „Ich bin auf der sportlichen Ebene aktiv, das fällt mir leicht und macht mir Freude und hat antidepressive Wirkung. Bei der Ernährung muss ich sicher noch etwas tun. Aber es muss passen, denn man macht es ja für sich.“

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