Rauchen: 1.500 Spitalsaufenthalte vermeidbar

Rund 1.500 Spitalsaufenthalte bei Kindern unter 14 könnte ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie jährlich verhindern: Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie mehrerer steirischer Gesundheitsexperten.

Volksbegehren

Das aktuelle „Don’t-Smoke“-Volksbegehren für ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie hat die für eine Behandlung im Nationalrat nötigen 100.000 Stimmen bereits gesammelt - trotz wiederkehrender Serverprobleme - mehr dazu in Weiter technische Probleme bei Volksbegehren (19.2.2018).

Die Grazer Wissenschaftler - darunter Experten der Suchtpräventionsstelle Vivid, der Medizinischen Uni Graz und der FH Joanneum - errechneten, dass viele Atemwegsinfektionen, Lungenentzündungen und Asthma durch ein generelles Rauchverbot in Lokalen verhindert werden könnten.

„Durch die Einführung der rauchfreien Gastronomie in Österreich könnte man jedes Jahr über 1.500 Krankenhausaufnahmen von Kindern und Jugendlichen vermeiden. Konkret geht es jedes Jahr um 505 vermeidbare schwere Lungenentzündungen, 181 Frühgeburten und 73 schwere Asthmaanfälle“, sagte Florian Stigler, Gesundheitswissenschaftler und Allgemeinmediziner an der Meduni Graz.

Internationale Erfahrungen herangezogen

Die Studie ist eine Gesundheitsfolgenabschätzung. Diese sind in Österreich laut Stiegler bisher noch wenig etabliert: „Unsere Studie basiert auf wissenschaftlichen Erfahrungen aus anderen Ländern, die bereits eine rauchfreie Gastronomie eingeführt haben. Die positiven Gesundheitsauswirkungen erklären sich dadurch, dass es zu weniger Passivrauchbelastung kommt - und es werden Personen auch weniger in Versuchung geführt. Das heißt: Kinder und Jugendliche fangen seltener mit dem Rauchen an. Und wenn man schon raucht, wird es einem erleichtert, wieder damit aufzuhören.“

Bei einem Rauchverbot in Lokalen würden insgesamt weniger Leute rauchen und Eltern sensibler reagieren - etwa zum Rauchen hinausgehen, zeigt sich Claudia Kahr, Geschäftsführerin der Suchtpräventionsstelle Vivid, überzeugt. Sie hoffe, dass die schwarz-blaue Regierung das von der ÖVP einst mitbeschlossene Gastrorauchverbot doch nicht kippt.

Weitere Forschungsergebnisse ab April

Kahr sagte: „Das Neue und Tolle an dieser Gesundheitsfolgenabschätzung ist, dass wir mit konkreten Zahlen festmachen können, wie viele Krankenhausaufenthalte verhindert werden können. Wir hoffen, dass so endlich die Vorteile einer rauchfreien Gastronomie gesehen werden.“ Die Experten haben übrigens auch die positiven Auswirkungen eines Rauchverbots in der Gastronomie auf Erwachsene berechnet - die Ergebnisse sollen im April veröffentlicht werden.

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