Gewerkschaftsjugend: Steirerin neue Vorsitzende

Mit der 23-jährigen Grazerin Susanne Hofer steht seit dem Wochenende erstmals eine Frau an der Spitze der österreichischen Gewerkschaftsjugend. Eine ihrer ersten Bemühungen gilt der fairen Bezahlung von Praktika.

Am Wochenende hat die 23-jährige Grazerin Susanne Hofer das Amt von ihrem Vorgänger Sascha Ernszt übernommen. Hofer studierte Pädagogik, Deutsch und Geschichte auf Lehramt und arbeitete nebenbei als Assistentin für Kinder mit Behinderungen bei der Lebenshilfe in Graz.

„Höchste Zeit geworden“

Ab jetzt widmet sie sich voll und ganz ihrer Funktion als Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend. Als erste Frau an deren Spitze zu stehen, bedeute ihr viel: „Natürlich ist das wirklich etwas Großartiges und ich bin stolz und sehr glücklich darüber. Und ich muss ehrlich und selbstkritisch sagen: Es ist höchste Zeit geworden, weil in der Gewerkschaftsjugend sind wir nicht nur Männer.“

Bundesjugendvorsitzende der GPA-djp und Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend Susanne Hofer

Johannes Karrer

Susanne Hofer, Bundesjugendvorsitzende der GPA-djp und neue Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend

Bereits vor einigen Jahren hatte sich Hofer in der SchülerInnenorganisation Progress engagiert: „Dort habe ich vor allem mit Schülerinnen und Schülern aus Berufsschulen zusammengearbeitet, geschaut, was man dort verbessern könnte. Dann bin ich in die Gewerkschaftsjugend der Steiermark gekommen, habe dort ganz viele junge und engagierte Leute getroffen. Es hat mich total motiviert, dass man da wirklich etwas verändern kann.“

Für faire Praktika und mehr Gleichberechtigung

Ihre Pläne für die kommende Amtszeit beziehen sich unter anderem auf die Fordung nach mehr Fairness bei Praktika, bei denen sie unter anderem eine einheitliche Bezahlung fordert:

Außerdem sei es ein wichtiger Punkt für sie, Frauen für an sich männertypische Berufe zu motivieren. „Als erste Frau als Vorsitzende ist mir das ein ganz großes Anliegen, dass vor allem Frauen in Lehrberufe gehen, die nicht so typisch sind. Und da muss man auch ein Gleichgewicht schaffen, um die Lohnschere zu schließen“, so Hofer, die die Lehrlinge für die Industrie 4.0 vorbereiten will, „und sie in den Prozess einbinden: Wie gestalte ich Digitalisierung mit?“

Außerdem möchte sie sich sowohl für eine qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung einsetzen, als auch für eine kollektivvertragliche Lehrlingsentschädigung von 850 Euro pro Monat. Nur so könne ihrer Meinung nach der Fachkräftemangel gelöst werden.

Link: