JR rechnet mit Jahrhunderthochwasser

Kein Tag ohne Unwetter derzeit in der Steiermark. Die Schäden sind noch nicht abschätzbar. Experten der Forschungsgesellschaft Joanneum Research (JR) haben errechnet, dass ein Jahrhunderthochwasser mit bis zu 80 Millionen Euro Schaden absehbar ist.

Noch können die Schäden, die die Unwetter heuer bis jetzt verursacht haben nicht beziffert werden. Was aber klar scheint, ist: Das bisherige Ausmaß der Schäden heuer hat einen möglichen Plafond noch lange nicht erreicht. Das sagen die Volkswirte von Joanneum Research.

Jahrhunderthochwasser steht noch aus

Die Experten erhoben die Unwetterschäden der vergangenen 30 Jahre in der Steiermark und die Studie von Joanneum Research zeigt, die Schäden halten sich in Summe noch in Grenzen und das Jahrhunderthochwasser steht noch aus. Auch wenn all jene, deren Besitz in den vergangenen Tagen vom Hochwasser empfindlich beschädigt worden ist, oder die Haus und Hof gar verloren haben, es anders sehen: die Studienergebnisse sprechen in Summe eine eigene Sprache, sagte Franz Prettenthaler, Direktor des Zentrums für Klima, Energie und Gesellschaft der Joanneum Research: „Beim Hochwasser kann man sagen, dass die Steiermark bisher eigentlich relativ glimpflich davongekommen ist. Wir haben Jahresschäden in Höhe von sechs bis zehn Millionen Euro maximal beobachtet.“

Kein steirischer Ort kann sich in Sicherheit wiegen

Die Schadenssumme bezieht sich dabei auf Gebäude und deren Inventar. Das Maß aller Dinge ist bis jetzt ein Ereignis im Jahr 2008, so Franz Prettenthaler: „Der Sturm Paula mit einer Schadenssumme im Jahr von über 80 Millionen Euro.“ Experten und Studie gehen davon aus, dass auch ein Jahrhunderthochwasser einen Schaden von mindestens 80 Millionen Euro verursachen würde, wann und wo das kommt, sei unvorhersehbar, auch das zeigen die Daten aus der Vergangenheit, so Prettenthaler: „Da sehen wir, dass wir in der Vergangenheit einen Schwerpunkt der Schäden im Bezirk Voitsberg, Graz-Umgebung und Liezen gehabt haben. Es ist den Erwartungen entsprechend, dass heuer andere Regionen betroffen sind. Kein Teil der Steiermark kann sich sicher wähnen vor diesen Starkregenereignissen. Wir müssen uns einstellen, dass der 80 Millionen Euro-Hochwasserschaden irgendwann auf uns wartet.“

Zwei Milliarden Schäden durch Unwetter in 15 Jahren

Das sei dann eine Herausforderung für die Volkswirtschaft, aber auch für Private, so Prettenthaler: „Private bleiben auf 50 Prozent dieses Schadens sitzen. Es ist der Katastrophenfonds eine Basis, aber für eine volle Deckung müsst es eine stärkere Kooperation der privaten Versicherungsträger und der öffentlichen Absicherung geben.“ Der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) beziffert die Summe der Unwetterschäden der vergangenen 15 Jahre mit zwei Milliarden Euro.

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