Land sagt Problempflanzen den Kampf an

Eingeschleppte Pflanzen, sogenannte invasive Neophyten, werden immer mehr zum Problem. Das Land arbeitet an einem Monitoring; und bei einer „Neophyten-Aktionswoche“ soll die Bevölkerung sensibilisiert werden.

Zu den Neophyten zählen unter anderem der Riesenbärklau, das drüsige Springkraut oder der Staudenknöterich. Sie sehen schön aus, sind aber auch gefährlich.

Gefahr für Natur und Gesundheit

Der Pflanzensaft des Riesen-Bärklaus kann schlimme Hautverbrennungen verursachen, die Beifuß-Ambrosie eine schwere Pollen-allergie und Astma auslösen. Diese fremden Pflanzen bedrohen nicht nur die Gesundheit, sie können auch heimische Pflanzen verdrängen und mit ihren Wurzeln Uferböschungen zerstören.

„Steiermark gefordert“

Die EU hat eine Warnliste mit invasiven Arten erstellt und die Mitgliedsstaaten beauftragt, Maßnahmen zu ergreifen. Das betreffe auch unser Bundesland, sagte der Leiter des Naturschutzreferats beim Land Steiermark, Johann Zebinger: „Die Steiermark ist insofern gefordert, wie alle Staaten in Europa, ein System zu entwickeln um einerseits herauszufinden, wo diese invasiven Arten herkommen und vor allem auch, wie man es schafft, sie nicht ins Land zu lassen und natürlich auch wie man sie letztlich dann bekämpft.“

Problem Klimawandel

Es sei ein gravierendes Problem, so Andrea Krapf - sie ist Expertin in dieser Sache beim Naturschutzreferat des Landes: „Auch durch den Klimawandel bedingt. Es sind diese Arten, die früher im Winter vielleicht abgestorben sind, die überleben den Winter, pflanzen sich immer mehr fort.“

Bevölkerung soll mithelfen: Aktionstag Gratwein

Einerseits arbeitet das Land also an einem Monitoring, andererseits wird auf Bewusstseinsbildung der Bevölkerung gesetzt. Vom 26. Juni bis 7. Juli finden die „Neophyten-Aktionswochen“ statt: „Die Berg- und Naturwacht ist vor Ort, es werden bestimmte Bereiche, die schon voll sind mit invasiven Arten gesäubert, und da bitten wir um die Mithilfe der Mitbürger“, so Krapf.

Schon am Dienstag (19. Juni) gibt es einen Aktionstag in der Gemeinde Gratwein-Straßengel. Auf Initiative der Nationalratsabgeordneten Karin Greiner treffen sich unter der Anleitung von Experten der Berg- und Naturwacht Interessierte zu einer Beseitigungsaktion. Die Teilnehmer können sich auch Tipps von den Experten holen, wie man im eigenen Garten Neophyten loswerden kann. Treffpunkt ist um 16.00 Uhr beim Rückhaltebecken Plankenwartherstraße.

Aufklärungsarbeit in Schulen

Die Berg-und Naturwacht macht auch Aufklärungsarbeit in Schulen. Gewisse Arten der invasiven Neophyten könne man noch in den Griff bekommen, meint Andrea Krapf, bei einigen, wie etwa dem drüsigen Springkraut sei der Zug abgefahren.

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