Grazer Verein für Wildtiere vor dem Aus

Der Grazer Verein „Kleine Wildtiere in großer Not“ ist selbst in einer Notlage: Schon seit geraumer Zeit ist klar, dass der Standort im Leechwald nicht gehalten werden kann - eine neue Bleibe muss her. Doch Zeit und Geld sind knapp.

Vom Babyigel über Eichhörnchen bis hin zu Füchsen und Rehen: Rund 5.000 Wildtiere rettet und versorgt der 2009 gegründete Verein mittlerweile pro Jahr. Nun sei ein lange schwelendes Problem akut geworden, so Obfrau Monika Großmann.

Rehkitz

Kleine Wildtiere in großer Not

Ein „kleines Wildtier in großer Not“ war dieses Rehkitz, dem geholfen wurde

„Wir wissen im Grunde seit drei Jahren, dass wir hier weg müssen, außerdem haben wir einen Baustopp seitens der Baupolizei. Wir haben eigentlich gehofft, hier einen Zoo machen zu dürfen - dürfen wir aber nicht. Wir dürfen gar nichts mehr. Die Zustände sind wirklich kriminell: Wir sind 23 Leute, arbeiten 24 Stunden. Wir treten jetzt seit drei Jahren auf der Stelle“, sagt Großmann.

Auf Spenden angewiesen

Rund 400.000 Euro pro Jahr koste der Betrieb, so Großmann - ein Viertel davon bisher finanziert von Stadt und Land, der Rest durch Spenden, Sponsoren und Führungen. In den vergangenen drei Jahren habe man so gut wie nichts mehr am Standort Leechwald erneuert und Besuchern nur mehr begrenzt Zutritt gewähren können.

Fuchs

Kleine Wildtiere in großer Not

Auch dieser Fuchs wurde von dem Grazer Verein gesund gepflegt

Nun seien Kapazitäten, Kraft und auch die Finanzen erschöpft: „Wenn ich die Leute noch eineinhalb Monate beschäftige und sie dann nicht kündige, mache ich mich strafbar, wenn ich sie behalte - ich weiß, dass ich Ende August die Gehälter nicht mehr bezahlen werde können.“ Vor wenigen Tagen hat der Verein auch einen Hilferuf veröffentlicht.

Unterstützung zugesagt

Dringend müsse ein neuer Standort her - drei bis fünf Hektar in Graz oder in Stadtrandnähe: „Derjenige muss es nicht herschenken - die Stadt wird uns hier auch unterstützen und hat uns auch zugesagt, dass sie uns das wieder so herstellen wird, wie wir es im Leechwald eigentlich hatten. Außerdem sind wir auf der Suche nach Sponsoren.“ Auf dem neuen Gelände will man dann auch einen Zoobetrieb aufziehen und sich damit eine wichtige Einnahmequelle schaffen, so Großmann.

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