Die Steiermark wächst so stark wie nie zuvor
Im Vergleich zum Jahr 2017 wuchs die Bevölkerung in der Steiermark im Jahresvergleich zwar nur um knapp 2.900 Menschen oder 0,2 Prozent. Im Zehn-Jahresvergleich betrug das Plus aber drei Prozent. Noch nie in der Geschichte der Steiermark gab es einen höheren Bevölkerungsstand.
ORF
In der Steiermark lebten mit Stand 1.1.2018 1.240.214 Menschen, davon 628.161 Frauen.
Etwas mehr Frauen als Männer
Von den 1.240.214 Bewohnern sind die Frauen knapp in der Überzahl. Mit Stand 1. Jänner 2018 lebten in der Steiermark 628.161 Frauen, der Anteil betrug somit 50,6 Prozent. Nach ersten vorläufigen Zahlen für 1. Juli 2018 ist die Einwohnerzahl der Steiermark im ersten Halbjahr um weitere 740 Menschen auf 1.240.954 gestiegen. Ein Ende des Zuwachses ist laut Landesstatistik Steiermark nicht abzusehen. Er setzte demnach im Jahr 2001 ein und übertrifft den bisherigen Höchststand von 1974.
Zuwanderung sorgt für Bevölkerungszuwachs
Dieses starke Plus führen Statistiker vor allem auf internationale Zuwanderung zurück. So gab es im Jahr 2017 in der Steiermark ein Bevölkerungsplus von 4.279 Menschen, das ist der sechsthöchste Wert seit 2002. Herkunftsländer der Migranten sind vor allem ost- und südosteuropäische Länder sowie Deutschland. Am rasantesten stieg die Bevölkerungsanzahl im Vorjahr im Großraum Graz. Die Landeshauptstadt verzeichnete mit einem Plus von 2.423 Menschen sogar den höchsten absoluten Anstieg österreichweit, wobei es laut Landesstatistik bei Ausländern starke Zuwächse gab. Zuwächse, besonders bei Ausländern gab es demnach auch in den Bezirken Weiz, Leibnitz und Liezen.
Teils starke Rückgänge in der Obersteiermark
Einen ganz leichten Rückgang bei der Bevölkerung gab es im Vorjahr mit einem Minus von 0,1 Prozent durch Binnenabwanderung und Geburtenrückgänge in den Bezirken Deutschlandsberg, Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark. Deutlicher geschrumpft ist die Bevölkerung in den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag, Murtal und Voitsberg. Hier betrug das Minus 0,6 Prozent. Besonders markant fiel das Minus aber in den Bezirken Murau und Leoben mit einem Minus von 0,9 bzw. 0,8 Prozent. Auffällig ist, dass vor allem in der Obersteiermark die Bevölkerung schrumpft. Einerseits durch Abwanderung, einerseits sterben hier mehr Menschen als geboren werden. Im Großraum Graz ist es genau umgekehrt.
Mehr als jeder zweite Ausländer kommt aus der EU
Der steiermarkweite Bevölkerungszuwachs erklärt sich durch den Zuwachs an Ausländern, der im Jänner 2018 im Jahresvergleich ein Plus von 4,3 Prozent ausmachte. So lebten mit Stand 1. Jänner 2018 in der Steiermark 131.700 Menschen aus anderen Ländern. Die Zahl der Inländer ist von 2017 auf 2018 hingegen leicht gesunken und zwar um 0,2 Prozent. Der Ausländeranteil beträgt laut Landesstatistik in der Steiermark 10,6 Prozent, der viertniedrigste in ganz Österreich. Jeder zweite, konkret 57 Prozent, stammt aus EU-Staaten, hier führt Rumänien vor Deutschland. 14 Prozent kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, ohne Slowenien und Kroatien, sechs Prozent aus der Türkei.
Starkes Bevölkerungs-Minus ohne Zuwanderung
Ohne die Zuwanderung der vergangenen Jahre und Jahrzehnte würde die Bevölkerungsanzahl in der Steiermark seit mehr als 40 Jahren stark zurückgehen und grob geschätzt derzeit bei knapp über einer Million liegen, heißt es von der Landesstatistik.
Graz am jüngsten, Eisenerz am ältesten
Bei den Altersgruppen stellten die Statistiker fest, dass es immer weniger Kinder und immer mehr Senioren gibt. So beträgt der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren nur noch 18 Prozent, das ist nicht einmal mehr ein Fünftel der Bevölkerung. Der Anteil der über 65-Jährigen beträgt hingegen mehr als 20 Prozent. Das Durchschnittsalter der Steirer betrug mit Stand Jänner 2018 43,7 Jahre, der jüngste Bezirk ist Graz-Stadt mit 40,7 Jahren, die jüngste Gemeinde Gralla mit 39,5 Jahren. Der Bezirk Leoben wiederum ist mit einem Durchschnittsalter von 46,8 Jahren der älteste Bezirk, Eisenerz mit 55,2 Jahren die mit Abstand älteste Gemeinde der Steiermark.