Trauerbegleitung für „Sternenkinder“

Einen Sinn im Leben wiederfinden müssen Eltern sogenannter Sternenkinder - Kinder, die noch im Mutterleib oder kurz nach der Geburt sterben. Nach so einem Schicksalsschlag ist einfühlsame Trauerbegleitung besonders wichtig.

Es sind Momente der tiefsten Trauer, wenn Lebensanfang und Lebensende zusammenfallen - wenn Kinder während der Schwangerschaft, bei oder kurz nach der Geburt sterben und als „Sternenkinder“ ihren Platz in der Familie finden.

Trauerbegleitung für "Sternenkinder"

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„Nach einer stillen Geburt gibt es die Möglichkeit, dass man den Frauen das Kind zeigt - wenn sie das möchten -, dass man Fotos macht, dass man Fußabdrücke anfertigt, dass man auch eine Segnung macht, dass sie die Zeit haben, sich vom Kind zu verabschieden“, sagt Maria Deutsch vom Klinisch-psychologischen Dienst am LKH Graz.

Den Tod des Kindes realisieren

Dem Kind einen Namen zu geben und es beerdigen zu können seien ganz wesentliche Schritte im Trauerprozess. Lange Zeit gab es diese Möglichkeit für Eltern nicht - heutzutage kann jedes Kind von seinen Eltern beerdigt werden; in Graz, Judenburg und Mürzzuschlag gibt es außerdem eigene Gedenkstätten für „Sternenkinder“: „Es ist wichtig, um vielleicht auch diese Realisierung zu haben, das Kind ist tot, ich sehe es, und ich spüre, dass es nicht lebt“, so Deutsch.

Trauerbegleitung für "Sternenkinder"

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Trauerarbeit bei dem Verlust eines Kindes - egal welchen Alters - ist immer individuell: „Man muss schauen, was brauchen die Eltern - wollen sie kuscheln, wollen sie das Kind halten, wollen sie die Familie miteinbeziehen“, sagt Petra Goach von der Neonatologie am LKH Graz.

Damit Trauer Platz im Leben findet

Petra Lackner-Haas von der Krankenhausseelsorge ergänzt: „Für Geschwisterkinder ist es ganz wichtig, dass sie ihre Schwester/ihren Bruder kennenlernen, egal, wie krank er ist, und auch wenn Lebensanfang und Lebensende zusammenfallen, sie können dann besser die Traurigkeit der Eltern einordnen. Besonders schön finde ich dann immer, wenn man Familien begleitet hat in der schwersten Zeit ihres Lebens, sie dann Jahre später wieder trifft, und man erzählt bekommt, dass ihre Trauer Platz gefunden hat im Leben, und dass sie es geschafft haben, auch miteinander gut weiter zu leben - das gibt auch Hoffnung.“