Notfallmedizin: Telemedizin als Herausforderung
Die Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin, kurz AGN, besteht seit 30 Jahren und begleitete und bewirkte seither viele Veränderungen in diesem Bereich. Einer der Gründerväter ist Notarzt Gerhard Prause: „Wir sind praktisch immer vorne dabei, wenn es darum geht, neue Methoden einzuführen, sie zu analysieren bzw. dann auch anzuwenden und das führt dann schlussendlich auch zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung beim Patienten.“
Tele-Notarzt und Drohnen
Großer Themenbereich für die Zukunft wird auch in der Notfallmedizin die Digitalisierung sein. „Es gibt Systeme, die einen Tele-Notarzt bereits installiert haben. Da sitzt der Notarzt praktisch im Krankenhaus, Sanitäter übertragen das EKG und der Krankenhausarzt bestimmt dann das weitere Prozedere. Es gibt sogar Ansätze, dass Drohnen zum Patienten fliegen, GPS-gesteuert usw.“, erklärt Notfallmediziner Gerhard Prause.
Der bei der Diagnose so wichtige Kontakt mit dem Patienten werde sich durch eine Maschine aber nicht ersetzten lassen, so Prause. Für die AGN als größte Bundeslandorganisation im Bereich Notfallmedizin gilt es also weiterhin Neuerungen zu beobachten und das Notarztsystem in der Steiermark weiter zu verbessern.
ORF Steiermark
Schulung und Weiterbildung
Besonders aktiv ist die AGN auch im Bereich Schulung. Mehr als 5.000 Teilnehmer nahmen in den letzten drei Jahrzehnten die Notarzt-Kurse in Anspruch. Neben fachlichen Themen werden bei Schulungsabenden auch Einsätze wie die Amokfahrt in der Grazer Innenstadt oder die Kollision eines Linienbusses mit einem GKB-Zug thematisiert. Seit Jahren werden auch regelmäßige Notfallmedzin-Kongresse veranstaltet, so Prause: „Diese waren sehr gut besucht, sodass wir über die letzten Kongresse sagen können, dass sie die bestbesuchten Notfallveranstaltungen im deutschsprachigen Raum waren.“