Immobilienpreise am Zenit

Die Preise am Immobilienmarkt dürften den Zenit erreicht haben und sich auf dem aktuellen Niveau einpendeln - zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse. Bei Grundstückspreisen allerdings dürfte der Preisanstieg weitergehen.

Um 2,1 Prozent stiegen im Jahr 2018 die Immobilienpreise in der Steiermark an - damit liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Erstbezugswohnungen im Raum Graz aktuell bei rund 4.000 Euro.

Heuer keine Preissteigerung zu erwarten

Dort sollte er sich jetzt auch einpendeln, so Nikolaus Lallitsch, Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Steiermark, die die Studie in Auftrag gab: „Ich würde sagen, vorerst sind wir sicherlich am Zenit. Die erfreuliche Nachricht zu Beginn des Jahres ist, dass diejenigen, die auf Wohnungssuche sind, heuer ohne Preissteigerung auskommen.“

Grund dafür seien ein leichter Rückgang bei Angebot und Nachfrage. Dennoch seien die Preise hoch, im Vergleich zu anderen Städten jedoch verhältnismäßig günstig. Allein in Graz stehen derzeit rund 5.000 Miet- und Eigentumswohnungen leer, trotzdem wird weitergebaut: Etwa 10.000 Baubewilligungen sind noch unerledigt.

Bewegung am Markt findet aber auch in den Regionen statt: "Hier können Bauträger die Preise, die sie sich vorgenommen haben, nicht in allen Fällen durchsetzen - das betrifft das Mürztal, das betrifft aber auch das Murtal und die Südoststeiermark.

Derzeit kaum Gefahr einer Immobilienblase

Die Gefahr, dass es zu verwaisten Bauprojekten kommen könnte, sieht Lallitsch auf Grund des Zuzugs in die Stadt nicht, ebenso wie ein Platzen der Immobilienblase: „Für eine Immobilienblase fehlen die wichtigen Ingredienzien, das heißt wir haben derzeit weder hohe Zinsen, noch sind die Wohnungen, die verkauft werden, fremdfinanziert, und drittens haben wir ja weiterhin einen großen Bedarf an diesen Wohnungen.“

Grundstücken legen deutlich zu

Das derzeit historisch niedrige Zinsniveau sowie die jetzt beginnende Preisstabilität kämen vor allem den Wohnungssuchenden zu Gute. Etwas anders ist die Situation bei Grundstücken: Preise für Bauland in Graz legten von 2017 auf 2018 um 7,9 Prozent zu, im Umland waren es fünf Prozent. Der Grund dafür ist der Mangel an vorhandener Baufläche.

Hier zeige sich ein neuer Trend, so die Expertin, „dass Einfamilienhäuser, die gebraucht sind, gekauft werden, um sie wegzuschieben und damit Bauplatz zur Verfügung zu bekommen, auf dem dann kleine Wohnprojekte entstehen“. Die Wertsteigerung von Grundstückspreisen dürfte, so Lallitsch, auch heuer weitergehen.