Ausnahme-Winter: Wildtiere verenden im Schnee

Für die Wildtiere ist es ein besonders schwerer Winter: Die Schneemassen machen es für die Tiere immer noch schwierig, sich fortzubewegen, teilweise sind sie sogar im Schnee gefangen. Tausende werden deshalb noch sterben.

Eine bei Gleisräumarbeiten vom Schnee verschüttete Gams wurde während des Schneechaos in der nördlichen Obersteiermark Anfang Jänner von ÖBB-Mitarbeitern gerettet: Die Eisenbahner schaufelten die Gams frei - mehr dazu in Von Schnee verschüttete Gams gerettet (9.1.2019).

Tausende Tiere dürften Winter nicht überleben

Es ist zwar kein besonders harter Winter, doch es fiel in kurzer Zeit extrem viel Schnee und der wird den Wildtieren jetzt zum Verhängnis, sagt Landesjägermeister Franz Mayer-Melnhof Saurau: „Wir rechnen doch mit einigen tausend Tieren, die hier sterben werden. Wir haben nicht nur vermehrt Lawinenabgänge in den Regionen der Obersteiermark, sondern auch einige - auch sicher notwendige - Sprengungen gehabt, wo die Wildtiere nicht mehr flüchten konnten. Hier wird der Frühling zeigen, was ausappert oder was der Fuchs dann übrig gelassen hat. Und diese Zahlen - da sind wir selbst daran sehr interessiert, das natürlich auch in unsere Abschlussstatistik einzuarbeiten.“

Vorsicht mit Notfütterungen

Für die Jäger ist es schwierig, die Futterstellen zu erreichen - das hat sogenannte Notfütterungen nötig gemacht. Sie müssen behördlich genehmigt und genau geplant werden, „und wenn sich das Wild daran gewöhnt und im nächsten Jahr keine Not sein sollte, könnte das Wild diesen Platz wieder aufsuchen. Deswegen ist Vorsicht geboten mit Notfütterungen, und man muss sich genau abstimmen in der Region, wo man so etwas errichtet und was man dann auch für Futter vorlegt.“

„Dem Wild einen Rest an Lebensraum zugestehen“

Sofern die Tiere die Futterstellen erreichen, kommen sie so über die Runden. Teilweise sind aber auch Tourengeher ein zusätzliches Problem, so der Landesjägermeister: „Der Tourensport ist ein faszinierender Sport - ich glaube, wenn wir hier gemeinsam Rücksicht nehmen und nicht in die Fläche zu breit ausweichen und an die vorgegebenen Touren halten und dem Wild einen Rest an Lebensraum noch zugestehen in diesem harten Winter, ist beides möglich, glaub’ ich.“

Fuchs profitiert

Doch nicht nur die Tourengeher, sondern auch der Fuchs profitiert vom vielen Schnee: Er kann sich problemlos auf der Schneedecke bewegen - das geschwächte Wild ist für ihn also leichte Beute.

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