Krätze-Infektionen steigen deutlich an

An der Hautklinik des LKH Graz werden täglich rund 30 Fälle der Krätze behandelt. Dabei handelt es sich um eine Hautkrankheit, die durch eine Milbe übertragen wird. Seit 2016 haben sich die Fälle mehr als verdreifacht.

Die juckende Plage ist vielen nur im historischen Kontext bekannt, doch die Krätze tritt seit einiger Zeit wieder gehäuft auf. An der Universitätsklinik für Dermatologie im LKH-Graz kommen derzeit täglich bis zu 30 Patienten mit Krätze-Infektionen. 2016 waren es noch 400 im ganzen Jahr, 2018 bereits 1.400 Fälle.

Krätze Hautkrankheit

ORF

Am LKH Graz sind die Krätzefälle seit 2016 um mehr als das Dreifache gestiegen

Krätze wird durch Milbe übertragen

„Die Krätze, also die Erkrankung Skabies, wird übertragen durch die Krätzmilbe. Das ist ein Parasit, der in der Haut des Menschen nur überleben kann, der gräbt so kleine Gänge in die Haut, legt dann dort seine Eier ab und dann schlüpfen die Larven aus und legen auch so kleine Kotballen in diese Hautgänge. Das verursacht dann nach einiger Zeit auch einen ganz massiven Juckreiz und Hautveränderungen“, schildert Regina Fink-Puches vom LKH Graz.

Ursache für Anstieg noch ungeklärt

Die Krätze ist zwar höchst unangenehm, grundsätzlich aber harmlos und gut behandelbar. Es muss allerdings der gesamte Körper mit einer Salbe eingeschmiert werden, so Fink-Puches: „Wir haben momentan wirklich ein Problem mit der hohen Anzahl an Ansteckungen. Wahrscheinlich ist da nicht die Behandlung das Problem, sondern eher die Frage, ob es richtig gemacht wird. Es müssten alle Familienmitglieder und Kontaktpersonen gleichzeitig behandelt werden.“

Darüber hinaus sollten Wäsche und Bettwäsche mit mindestens 60 Grad gewaschen werden. Woher genau der starke Anstieg der Krätzeerkrankungen kommt, ist auch den Experten noch nicht klar. Um aber korrekte Information und Behandlung zu gewährleisten, werden derzeit Infoblätter in zahlreichen Sprachen entwickelt.

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