Zugunglück in Niklasdorf noch nicht geklärt

Rund ein Jahr nach dem tödlichen Zugunglück in Niklasdorf sind die Ermittlungen noch immer nicht abgeschlossen. Die ÖBB zogen aber erste Lehren und setzen seitdem verstärkt auf sogenannte „Gleismagnete“.

Der seitliche Zusammenstoß der beiden Züge im Bahnhof Niklasdorf hat am 12. Februar 2018 ein Todesopfer und 30 Verletzte gefordert. Wenige Tage danach wurde die vermeintliche Unglücksursache bekannt: Der Lokführer des Regionalzuges dürfte ein rotes Ausfahrsignal übersehen haben - mehr dazu in Zugsunglück in Niklasdorf: Signal übersehen (23.2.2018)

Seitdem müssen laut ÖBB-Dienstanweisung Triebfahrzeugsführer jedes Signal laut ansagen, zudem reagierten die Bundesbahnen auch mit einer technischen Lösung: 15 sogenannte 500 Hertz-Gleismagnete wurden im Bereich des Bahnhofs Niklasdorf in die Schienen eingebaut. Sollten Haupt- und Schutzsignale überfahren werden, dann leiten diese Magnete einen automatischen Bremsvorgang ein, und die Züge können noch rechtzeitig vor dem Gefahrenpunkt zum Stillstand kommen.

Auch potenzielle Gefahrenstellen an anderen Bahnhöfen wurden unter die Lupe genommen - und so wurden Gleismagnete unter anderem auch in Bruck/Mur, Kindberg und St. Lorenzen sowie in den Bahnhöfen Achau, Münchendorf, Dorfgastein, Tulln, Breitenstein, Semmering und Amstetten implementiert.

Untersuchungen dauern noch an

Die Untersuchungen zur Ursache und zum genauen Hergang des Unglücks dauern aber auch mehr als ein Jahr danach noch an. Die Staatsanwaltschaft Leoben ermittelt wegen Gemeingefährdung mit Todesfolge und fahrlässiger Körperverletzung und gab ein technisches Gutachten in Auftrag, das mit Ende März vorliegen soll - danach soll über eine mögliche Anklage entschieden werden.

Die im Verkehrsministerium angesiedelte Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes legte Ende Jänner einen Zwischenbericht: Darin wird das Unglück zwar ausführlich dokumentiert - neue Sicherheitsempfehlungen werden aber noch nicht ausgesprochen, und auch bei der Unglücksursache heißt es bislang nur, diese sei noch Gegenstand der Untersuchungen.

Link: