Koralmbahn: Ganze Strecke nun in Bau

Der Bau für den letzten Abschnitt der Koralmbahn hat am Dienstag begonnen. Die Strecke zwischen Graz und Weitendorf verläuft teilweise unterirdisch und bindet das Güterterminal Werndorf an die Bahn an, der Flughafen könnte folgen.

In sechs Jahren soll die Koralmbahn laut ÖBB in Betrieb gehen. Mit diesem letzten Spatenstich befindet sich nun die gesamte Strecke in Bau. Am Bahnhof Don Bosco in Graz fand der Baustart für das letzte Puzzlestück zwischen Graz und Weitendorf statt. Von hier aus soll ein viergleisiger Ausbau nach Feldkirchen-Seiersberg führen.

Unterflurtrasse beim Flughafen

Im kommenden Jahr wird mit dem Bau einer vollkommen neuen Strecke zwischen Feldkirchen und Weitendorf begonnen. Ein technisches Highlight sei die 3,2 Kilometer lange Unterflurtrasse, so die Verantwortlichen. Die Züge tauchen in diese Trasse ab, fahren unter der B67 am Flughafen vorbei und kommen bei Zettling wieder an die Oberfläche. Auf diese Weise würde ein Höchstmaß an Umwelt- und Lärmschutz erreicht, heißt es von den ÖBB. Die 13 Kilometer-Neubaustrecke kostet rund 420 Millionen Euro.

Das Güterterminal Werndorf wird künftig an die Koralmbahn angebunden sein. Diese Option könnte in Zukunft auch für den Flughafen Graz bestehen. Noch ist die direkte Anbindung aber nicht spruchreif. Für die Hochleistungsstrecke werden zahlreiche Haltestellen und Bahnhöfe adaptiert. Auf der Strecke zwischen Graz und Weitendorf werden neben der Unterflurtrasse sechs Straßen- sowie sechs Eisenbahnbrücken.

Schneller als das Auto

„Wir werden auf der Südstrecke das Auto überholen, was uns jetzt schon bei der Weststrecke gelungen ist. Diese Fahrzeit von 45 Minuten ist unschlagbar“, sagt ÖBB-Infrastruktur AG-Vorstandsdirektor Franz Bauer. Er rechnet mit mehr Frachtverkehr als den bisherigen 22 Millionen Tonnen an Gütern. Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) spricht von einen „Jahrhundertprojekt“.

Dieser Lückenschluss ist der letzte Bauabschnitt des Bahngroßprojekts. Die 130 Kilometer lange Zugstrecke zwischen Graz und Klagenfurt kostet mehr als fünf Milliarden Euro. Die Fahrtzeit zwischen den beiden Städten soll 45 Minuten betragen. Der Projektstart liegt schon mehr als 15 Jahre zurück.

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