Neue Initiative gegen Hass im Netz

Eine neue Initiative setzt sich gegen Hass im Netz ein. Die Initiative empower-net unterstützt Betroffene dabei, sich gezielt gegen Untergriffe und entwertende Postings zu wehren und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Von einem sogenannten Shitstorm im Internet kann prinzipiell jeder betroffen sein. So wie etwa das Wiener Neujahrsbaby 2018 und seine Mutter, die ein Kopftuch trägt. Auf diffamierende Postings im Internet folgte ein vom Wiener Caritas-Generalsekretär initiierter Flowerrain. Tausende User konterten mit Willkommensgrüßen in den sozialen Medien.

Unterstützung bei Diffamierung

Das sei ein Beispiel dafür, wie man mit gezielter Diffamierung umgehen kann, sagt Edith Zitz vom Verein Inspire, der die neue Plattform empower-net koordiniert. Wer von einem Shitstorm betroffen ist, sei absolut beschämt und verliere oft den Boden unter den Füßen.

„Es geht um Situationen, wo einzelne Personen - das können Aktivisten aus Vereinen sein, aber auch Menschen, die in Behörden arbeiten oder Politiker - so attackiert werden, dass das eine Diffamierung bedeutet“, so Zitz. Darunter versteht sie, dass einzelne Personen mundtot gemacht werden. empower-net zielt darauf ab, genau diesen Leuten eine Unterstützung zu geben.

Gegenwehr mit positiven Bildern

Organisierte Diffamierungen via Internet oder Leserbriefe hätten nachweislich zugenommen, sagt Edith Zitz. Die Plattform empower-net besteht aus Experten, die Betroffene psychosozial unterstützen, rechtliche Auskunft geben oder beleuchten, wie sich etwa ein Shitstorm gegen eine Geschäftsführerin auf die gesamte Organisation auswirkt.

„Unser Zugang ist, dass wir uns bei diesem Projekt mit allen rechtlich annehmbaren Mitteln wehren“, sagt Zitz. Man wolle beraten und versuchen, mit optimistischen und positiven Bildern dagegenzuhalten. „Weil ich glaube, dass die sehr viel wirksamer sind als ein Shitstorm“, so Zitz.

Die Beratung durch empower-net ist kostenlos. Die Plattform wird vom Land Steiermark und dem Frauenressort der Stadt Graz unterstützt. SPÖ-Frauenlandesrätin Ursula Lackner sagt, sie begrüße die Imitative. „Denn das Land Steiermark und mein Ressort stehen für eine faire Kommunikationskultur als Gegenpart zur zunehmend vergifteten und vergiftenden Kommunikation.“

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