Rainbows: Hilfe für Eltern und Kinder

Zu Ostern werden Tod und Sterben im religiösen Kontext thematisiert. Eintreten kann der Tod plötzlich und überall. Bei den „Rainbows“ bekommen Kinder und auch Eltern, die den Partner verloren haben, psychologische Betreuung.

Wenn ein Elternteil von noch kleinen Kindern stirbt, ist diese Endgültigkeit oft besonders schwer zu fassen. In einer speziellen Trauergruppe der Organisation „Rainbows“ finden Eltern, die ihren Partner verloren haben, Trost und Zeit, ihre Trauer zu verarbeiten.

„Man hat nicht die Muße, sich darauf einzulassen“

Eine, die diese Hilfe in Anspruch genommen hat, ist eine vierfache Mutter, die anonym bleiben möchte. Die Kinder sind heute im Alter zwischen sieben und 19 Jahren. Der Mann starb vor zwei Jahren an Leukämie. Sie habe danach den Antrieb gehabt, funktionieren zu müssen. „Der Alltag meiner Kinder muss trotzdem weitergehen und man ist mit vielen banalen Dingen beschäftigt“, beschreibt die Frau die damalige Situation.

Trauriges Kind

ORF

„Man hat nicht die Muße, sich am Anfang auf dieses Trauerthema einzulassen“, erzählt sie. Es sei bei jedem Menschen individuell, wann er sich auf die Trauer einlassen könne. Bei ihr hing das auch mit ihren Kindern zusammen. Alle vier haben sehr unterschiedlich auf den Tod des Vaters reagiert. „Das war wirklich eine große Herausforderung, weil da vier unterschiedliche Entwicklungsstufen waren“, sagt die Mutter.

Umgang für jeden anders

Schon als der Vater die Diagnose bekam, sei es schwierig gewesen, „weil jeder anders damit umging und auch als mein Mann dann verstorben ist, hat man einfach gemerkt, dass da vier verschiedene Charaktere sind - in vier unterschiedlichen Entwicklungsphasen“, sagt sie. Da sei sie an dem springenden Punkt angelangt, an dem sie merkte: „Ich kann das nicht alleine schaffen.“ Sie konnte die Trauer selbst noch nicht an sich heranlassen, den Verlust noch nicht begreifen und erfassen, erzählt sie.

„Man darf trauern“

Zuerst waren die Kinder bei Rainbows. Erst nach einem Jahr konnte dann auch die Mutter etwas loslassen und ihrer eigenen Trauer Raum geben. Sie hat sich für die Trauergruppe für Eltern bei Rainbows entschieden. Denn auch wenn sie sozial gut vernetzt ist, haben die Treffen mit Menschen, die ebenfalls ihren Partner verloren haben, sehr gut getan.

„Es ist so, dass ich merke, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema gut tut. Man kann nicht davor weglaufen, man darf sich oder soll sich der Trauer dann auch stellen und einfach schauen, wie man mit diesen Gefühlen, die da sind, umgeht“, sagt die Frau. Die Trauer wegzuschieben oder zu verdrängen sei für sie nicht der richtige Weg, meint sie. „Ich denke mir, irgendwann holt es einen ein.“

Hilfe von außen annehmen

Jeder Mensch trauert anders. Es müssen verschiedene Arten von Trauer Platz haben, es gibt kein Richtig oder Falsch, sagt Christine Trausner, Psychologin und Trauerbegleiterin bei Rainbows. Oft sei es notwendig, Hilfe von außen zu holen. Auch, weil die Eltern ein Trauervorbild für die Kinder sind.

„Bei Kindern erleben wir sehr oft, dass es einfach wichtig und gut ist, dass jemand von außen da ist“, sagt Trausner. Die Kinder merken, wenn Vater oder Mutter von der Trauer betroffen und belastet sind. „Da ist insgesamt so viel da an Trauer, an unbeschreiblichem Gefühl da, dass es oft angenehm ist, jemanden neutralen zu haben“, erklärt die Trauerbegleiterin.

Es sei wichtig, so jemanden zu haben, bei dem man nicht darauf achten müsse, was man tue und was man sage und auch wie man etwas sage, so Trausner. Die Person könne man „wirklich auch ein Stück weit beladen damit, weil diese Person, die hält das einfach aus“, sagt Christine Trausner über die professionelle Trauerarbeit.

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