AIDS-Hilfe Steiermark: „Life-Ball-Aus zu früh“

Seit 1992 macht der Life Ball vor dem Wiener Rathaus auf AIDS aufmerksam und sammelt Spenden - heuer allerdings findet die Veranstaltung zum letzten Mal statt. Das Ende komme um einige Jahre zu früh, heißt es von der AIDS-Hilfe Steiermark.

Der Life Ball ist weltweit als die Veranstaltung im Kampf gegen AIDS bekannt. Am Freitag gab nun Organisator Gery Keszler bekannt, dass das Event vor dem Wiener Rathaus heuer zum letzten Mal stattfinden wird – mehr dazu in Keszler kündigt Aus für Life Ball an (wien.ORF.at). Grund ist die immer schwieriger werdende Finanzierung, da große Sponsoren abgesprungen seien.

Kostümierter LifeBall-Besucher in rotem Kleid

APA/Georg Hochmuth

Seit 1992 war der Life Ball das Aushängeschild im Kampf gegen AIDS

„Gibt weiterhin viel zu tun“

Das Aus komme fünf bis zehn Jahre zu früh, meint Manfred Rupp, Geschäftsführer der AIDS-Hlfe Steiermark. HIV habe sich zwar vom Todesurteil zu einer chronischen Krankheit entwickelt, dennoch gibt es auch weiterhin viel zu tun: „Es ist weltweit, österreichweit und auch für die Steiermark von Bedeutung, eine Initiative zu haben, die gegen das Stigma kämpft, das Menschen mit HIV haben“, so Rupp.

Geld wird auch AIDS-Hilfe Steiermark fehlen

Durch den Erlös des Life Balls können Menschen mit HIV direkt unterstützt werden, wenn sie Hilfe brauchen, so Rupp, „weil sie teilweise diskriminiert werden, weil sie teils prekäre Lebenssituationen haben und wenn das weg fällt, wüsste ich nicht, was wir den Menschen mit HIV sagen könnten, die auf diese Hilfe angewiesen sind.“

Die Steiermark habe im vergangenen Jahr 17.000 Euro aus dem Erlös des Life Balls lukriert. Einzelne Betroffene hätten davon laut Rupp 500 bis 1.000 Euro bekommen: „Die sind wirklich eine wichtige Unterstützung genau dort, wo andere Sozialleistungen nicht mehr greifen können.“

Wie man künftig die Mittel aufbringen könne, wisse man nicht, so Rupp. Die AIDS-Hilfe Steiermark bekomme zwar auch Spenden durch Projekte oder von Firmen, aber eine solche Summe könne man nicht leicht aufbringen. Eine Idee wäre die Gründung eines Unterstützungsvereins, so etwas gebe es auch in Wien - das sei aber sehr personalintensiv.

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