Bergfilmfestival lädt zu 88 Höhenflügen

Beim 23. internationalen Berg- und Abenteuerfilmfestival in Graz geht es wieder hoch hinaus: An vier Tagen werden 88 Filmproduktionen gezeigt. Als Stargast begrüßen die Veranstalter den Höhenbergsteiger Kurt Diemberger.

Durch Einsparungen bei den Förderungen werden beim diesjährigen Bergfilmfestival nur mehr 88 Produktionen gezeigt - im Vorjahr waren es noch 113. Dem Andrang tut dies aber keinen Abbruch: Für die fünf ausgeschriebenen Kategorien - alpine Dokumentation, Klettern in Fels und Eis, Abenteuer, Natur und Umwelt sowie alpine und fremde Kulturen - wurden rund 250 Filme eingereicht.

Vom Amazonas nach Tibet

Alle 88 Produktionen sind nicht nur für die Jury, sondern auch für das Publikum zu sehen, so Festivaldirektor Robert Schauer. Die filmische Reise geht vom Amazonas bis nach Tibet, von Norwegen über den Iran bis in die Serengeti. Der Zuschauer kann hautnah die Kämpfe zweier junger Australier beim Überqueren der Tasmanischen See oder den 6.000 Meter Basejump der Welt-Rekord-Halterin Heather Swan mitverfolgen.

Besteigung bei minus 40 Grad

Zu den Filmhighlights zählen „Cold“ von Anson Fogel - eine Dokumentation über die Winterbesteigung des Gasherbrum II bei teilweise minus 40 Grad - sowie „Supervisor“ von Bertram und Kerstin Kopac: In dieser Produktion wird der Soloaufstieg des knapp 300 Meter hohen Eisfalls Supervisors im Salzburger Gasteiner Tal vom Extremkletterer Harry Berger erzählt.

„Ein Gustostückerl sind natürlich die Filme, die Eduardo Gellner eingereicht hat. Ein wirklich hervorragender, junger Kameramann und Regisseur, der zum Beispiel über die Riegler-Brothers, das sind Kletterstars, einen Film gemacht hat. Aber wir haben auch noch wunderbare Dokumentationen zum Thema Natur und Umwelt und natürlich auch Expeditionsdokus“, so Schauer.

Stargast Kurt Diemberger

Bei der Eröffnung ist Stargast und Höhenbergsteiger Kurt Diemberger anwesend: Der 79-Jährige ist der einzige noch lebende Mensch, der zwei Achttausender bestiegen hat und dadurch Wegbereiter für viele Alpinisten ist. 1957 machte Diemberger zusammen mit Hermann Buhl die Erstbesteigung des Broad Peaks (8051 Meter), der auf der Grenze zwischen Pakistan und der Volksrepublik China liegt. Sein Kollege Buhl kam nur wenige Tage später bei einem anderen Aufstieg ums Leben. Seinen zweiten Achttausender bezwang Diemberger drei Jahre später, als der den Gipfel des Dhaulagiri im Himalaja erreichte.

Mit Diemberger holt sich Schauer nicht nur eine lebende Alpinlegende zum Festival, auch filmisch überzeugt der Stargast. Außer Konkurrenz sind die seine Filme „K2 - Traum und Schicksal“ sowie „Mont Blanc - Der große Grat von Peuterey“ zu sehen.

Link:

• Internationales Berg- und Abenteuerfilmfestival