„La Strada“ bringt ganzes Dorf nach Graz

Schon zum 17. Mal findet heuer in Graz „La Strada“, das internationale Festival für Straßenkunst und Figurentheater, statt. Dabei wird auch die Struktur eines Dorfes auf einer Grünfläche nachgezeichnet und teils mit dessen Bewohnern bespielt.

Neun Tage lang werden 22 Gruppen aus Frankreich, Spanien, Holland, der Schweiz, Ungarn, Großbritannien, aber auch aus Kanada und natürlich aus Österreich das oft genug überrascht-staunende Publikum mit einem Mix aus Musik, Theater, Akrobatik und Performancekunst unterhalten - buchstäblich auf der Straße, aber auch in Einkaufszentren, im Opernhaus oder in einem eigens aufgebauten Zirkuszelt.

Wieder mehr im Freien

Anders als in den Jahren zuvor, wird das Festival wieder stärker auf Veranstaltungsräume im Freien - Straßen, Plätze, Innenhöfe - verlegt. Während noch im Vorjahr sieben Produktionen „indoor“ stattfanden, ist Daniele Finzi Pascas „La Verita“ die einzige größere „überdachte“ Produktion des Festivals. Mit ihr wird der Aufführungsreigen am 1. August in der Grazer Oper eröffnet.

Auflösung von Grenzen

„Das Festival erzählt von urbaner Veränderung, fluiden Beziehungssystemen, vom Überschreiten und Auflösen von Grenzen und sucht dafür nach zeitgemäßen Ausdrucksformen“, erläuterte Intendant Werner Schrempf am Dienstag bei der Programmpräsentation in Graz die Zielrichtung der zehntägigen Veranstaltungsreihe. Dazu wurden 22 österreichische und internationale Gruppen eingeladen, rund ein Drittel des Programms sei in Zusammenarbeit mit steirischen Künstlern entstanden.

"Das Dorf“

Auf einer großen Grünfläche im Industrieviertel nahe dem Grazer Hauptbahnhof wird die Produktion „Das Dorf“ von der freien Grazer Theatergruppe „t’eig“ zu sehen sein. Für die Produktion werden aus der Wiese die Umrisse von zentralen Gebäuden von Weißenbach im Ennstal ausgemäht und dienen dann quasi als „Spielfeld“ für das Stück, in dem es um die Fragen rund um „Dorfidylle“, urbanen Alltag und Stadtentwicklung geht. Als Schauspieler wirken unter anderem die Dorfbewohner selbst mit - mehr dazu in Wo ein Dorf zur Bühne wird.

Mit iPods touren, aus Pappe bauen

Mit einer interaktiven Videotour schickt die Niederländerin Judith Hofland ihr Publikum, das mit touch-iPods ausgestattet wird, durch Graz. Sie sollen ihre vermeintlich vertraute Stadt auf eine andere Art und Weise als bisher kennenlernen (5. bis 9. August).

Oliver Grossetete lädt sein Publikum am Grazer Freiheitsplatz dazu ein, mit ihm gemeinsam ein bis zu 20 Meter hohes Gebäude aus Pappkarton zu errichten (8. und 9. August).

Die steirischen „Rabtaldirndln“ nehmen ihr Publikum auf ein „Picknick mit Erscheinung“ in Stainz mit. Empfohlen wird bequemes Schuhwerk (6. August).

Gasse wird zum Tanzparkett

Tanzschuhe sollte man zum „Open Dance“ in die Kaiserfeldgasse mitbringen: Vom 6. bis 8. August wird ab 21.00 Uhr die Straße für den Autoverkehr gesperrt und verwandelt sich unter den Klängen von u.a "Die Gnadenlosen-XL und „Zygos Brass Band“ in eine Open-Air-Tanzfläche.

Zwei Produktionen für Kinder

Für Kinder gibt es bei „La Strada“ zwei Produktionen: Das Berliner „Theater auf der Zitadelle“ bringt „Rumpelstilzchen“ mit, um Spielregeln geht es im Stück „Anton, Luka und Benjamin“ des deutsch-französischen „Theatre Fragile“. Eine Festival-App wurde ebenfalls erstellt.

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