„Das gezeichnete Ich“ im Bruseum

Wie man sich selbst darstellt – damit beschäftigt sich eine Sonderausstellung im Bruseum im Universalmuseum Joanneum. Zwölf Künstler zeigen in „Das gezeichnete Ich“ ihre persönliche Seite, die auch Ängste beinhaltet.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 2.7.2015

Für die Ausstellung wurden Zeichnungen und Motive ausgewählt, weil sie als Form der spontanen Niederschrift galten, erklärt Roman Grabner, Leiter des Bruseums: "Dort konnte man am schnellsten Ideen und Vorstellungen festhalten.“ Es werde ein Selbstbild gezeichnet, das von Begebenheiten und Belastungen der Zeit und auch von Traumata, von eigenen Existenzängsten gezeichnet ist.

Chloe Piene, Flyer (bald), 2001

Chloe Piene/UMJ

Chloe Piene, Flyer (bald), 2001

Selbstbildnis als Zeitanalyse

Eine Frage der Ausstellung sei, ob Selbstbildnisse immer subjektive Darstellungen des Selbst sind oder ebenso eine Art der Zeitanalyse. Ausgangspunkt der Fragestellung ist Günter Brus, so Roman Grabner: "Günter Brus ist bekannt als Aktionist, er hat aber immer schon gezeichnet. Gerade in den Aktionsskizzen hat er sich selbst dargestellt, ganz radikal, gefoltert, zerfleischt, ein Stück Restmensch, könnte man sagen. Auch nach den Aktionen hat er sich kontinuierlich mit dem eigenen Selbstbild auseinandergesetzt, auch mit sehr viel Humor.“

Thomas Palme, Selfportrait as an Artist III, 2012

Thomas Palme/UMJ

Thomas Palme, Selfportrait as an Artist III, 2012

Innensicht statt Außensicht

Paradigmatisch für die Auseinandersetzung mit dem Selbst steht die im letzten Jahr verstorbene Künstlerin Maria Lassnig: "Sie hat über sechs Jahrzehnte hinweg sich mit ihren eigenen Körperempfindungen auseinandergesetzt, sie ist sicher ganz wichtig für diese Entwicklung des Selbstbildnis, weg von den traditionellen Vorstellungen. Sie hat nicht die Außensichten, sondern die Innensichten dargestellt.“ Das Innere in körperlichem Verstehen zieht sich durch die gesamte Ausstellung, ebenso das Motiv der Maskierung.

Roman Grabner sagt über das Motiv der Maskierung in der Ausstellung:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Verschiedene Gesichter zeigen in der Ausstellung „Das gezeichnete Ich - zwischen Auslöschung und Maskierung“ neben Brus und Lassnig etwa Thomas Palme, Max Peintner, sowie die chilenische Künstlerin Sandra Vasquez de la Horra und TOMAK.

Link: