„Der Präsident“ - zwischen Fakten und Fiktion

Aktuelles Politgeschehen und spannende Thriller-Elemente hat Sam Bourne mit „Der Präsident“ in einen Roman gepackt - der beurunruhigende Untertitel: „Kann ihn jemand stoppen, bevor er den dritten Weltkrieg auslöst?“

„Der Präsident“ wird im Buch zwar nie namentlich genannt, dennoch ist - abgesehen von dessen Profil auf dem Cover - schon nach wenigen Zeilen klar, dass es hier zumindest sehr starke Parallelen zum aktuellen US-Präsidenten gibt.

Somit stellt sich auch bald die Frage: Ist der britische Journalist und Autor Jonathan Freedland, der hinter dem Pseudonym „Sam Bourne“ steckt, ein Hellseher oder hat er einfach nur ein gutes Gespür für das, was sein könnte? Immerhin war er lange Zeit Korrespondent in Washington und kennt damit das gesellschaftliche System in der amerikanischen Hauptstadt sehr gut.

Cover

Bastei Lübbe

Buchtipp:

„Der Präsident“ von Sam Bourne (978-3-404-17658-8) ist als Taschenbuch bei Bastei Lübbe erschienen und kostet 10,00 Euro

Der Präsident und das Ende der Welt

Minutiös schildert er die Ereignisse einer Woche: Sie beginnt in der Nacht, „als der Präsident das Ende der Welt einleiten wollte“. Der Stabschef des Weißen Hauses wird durch einen Anruf auf seinem Handy geweckt: „Das war er also. Der berühmte Drei-Uhr-Nachts-Anruf, von dem in Washington immer alle sprachen. Kasian war erst seit vier Monaten Stabschef, und das war der erste Anruf dieser Art. Gewiss, es hatte schon Krisensituationen in der Nacht gegeben - jede Menge sogar - und dringende Konferenzen gleich nach Sonnenaufgang. Seit der Inauguration im Jänner hatte sich seine Arbeitszeit schonungslos auf Rund-um-die-Uhr ausgedehnt und in der vergangenen Woche war es sogar noch schlimmer geworden. Aber ein mutmaßlicher Notfall mitten in der Nacht, das kam zum ersten Mal vor. Ein mehrfaches Klicken in der Leitung, dann war er durchgestellt. Sogleich nahm er die Unruhe im Raum des Anrufers wahr. Er hörte einen lauten Knall, dann eine Stimme. Die einer Frau - jung und nervös.“

Denn der Präsident will den Befehl für einen Nuklearangriff auf Nordkorea geben. Nicht etwa, weil ein Angriff auf die Vereinigten Staaten droht, sondern weil Pjöngjang eine Erklärung abgegeben hat, die den Präsidenten wütend gemacht hat. Mit viel diplomatischem Geschick gelingt es, den Präsidenten in letzter Sekunde von diesem Schritt abzuhalten. Doch: Wie kann das nun weitergehen?

Ein mysteriöser Selbstmord

Dem Stabschef wird klar, dass die USA und damit die Welt vor diesem Präsidenten geschützt werden müssen. Einen Verbündeten findet er im Verteidigungsminister. Gemeinsam suchen sie die Unterstützung des Leibarztes des Präsidenten. Am nächsten Tag wird der Arzt tot aufgefunden: Es sieht nach einem Selbstmord aus.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 2.9.2017

Dann kommt eine langjährige Mitarbeiterin des Weißen Hauses ins Spiel. Eine überzeugte Demokratin, die als eine der wenigen nach dem Machtwechsel im Team geblieben ist - in der Hoffnung, etwas vom Geist des ehemaligen Präsidenten zu erhalten. Bald entdeckt sie Hinweise auf eine Verschwörung und steht vor der Frage: Soll und kann sie das Attentat auf den Präsidenten verhindern?

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