Attersee-Geburtstagsschau in Graz

Christian Ludwig Attersee, einer der bekanntesten Künstler Österreichs, beginnt den Kunstreigen zu seinem 75. Geburtstag mit einer Ausstellung in Graz: Die Hofgalerie im Steiermarkhof zeigt die Jubiläumsausstellung unter dem Titel „Grünbeginn“.

Christian Ludwig Attersee gilt als einer der wichtigsten Vertreter der gegenständlichen Malerei Europas der vergangenen 50 Jahre; er ist aber nicht nur Maler, sondern auch Musiker, Schriftsteller und Filmemacher. Graz ist nun Ausgangspunkt einer Jubiläumsreise des Künstlers: „Diese Ausstellungsserie beginnt in Graz. Ich ziehe anlässlich meines 75. Geburtstages durch Österreich, mit unter anderem Ausstellungen, Theaterinszenierungen und eigenen Konzerten“, so Christian Ludwig Attersee.

Grundthema Erotik

Die Erotik zieht sich durch das Werk Attersees: „Grundthema ist für mich die Erotik und die Erotisierung der Welt. Da kann man nicht genug tun, die Menschen verstehen unter Erotik leider noch sehr wenig. Für mich ist Erotik die höchste Form menschlicher Verständigung und Kunst sowieso“, so Attersee.

Querschnitt jüngsten Schaffens

In seine Arbeiten fließe nach wie vor Politisches ein, sagt der Künstler, und zuletzt gehe es ihm auch um das große Dreieck von Mensch, Landschaft, Tier - auch das sei in der Ausstellung zu finden, so Attersee, die einen Querschnitt seines Schaffens der letzten zwei Jahre biete.

„Dekoration - das mache ich nicht“

Die Kunst habe sich in den Jahren seines Schaffens geändert, so Attersee: „Ich bin seit Ende der 50er-Jahre in diesem Geschäft, habe meine erste Ausstellung 1963 gemacht in Wien. Heute hat die Kunst selbst einen anderen Zugang wie früher, früher hatte sie eine politischere Aufgabe, heute ist sie leider versunken in Dekoration - das mache ich nicht. Ich suche immer noch Themen, die noch nicht beantwortet sind. Wenn man 10.000 Bilder - so ungefähr ist meine Lebenswerk - malt, dann wird es immer schwieriger, etwas zu Neues zu tun. Ich glaube, dass es findbar ist in dieser Ausstellung, dass es einen Attersee gibt, der versucht, aktuell mit sich selbst umzugehen und mit einer neuen Werkauswahl zu den Menschen kommt.“

Keine Macht dem Alter

Von bürgerlicher Pension will der Künstler-Jubilar nichts wissen. „Ich habe viele Berufe, mache eben auch Filme, Lesungen, Konzerte und Theater - für mich ist Arbeit eigentlich mein Leben. Das kann man nicht als Arbeit. Ich bin heuer 75 und versuche nächstes Jahr 74 zu sein, so werde ich nicht weiter altern“, schmunzelte der Künstler.

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