Religion und Kunst damals und heute
In über 50 Werken wird der Frage nachgegangen, wie sich Religion und Gegenwartskunst zueinander verhalten: Altes trifft auf Neues, Vertrautes trifft Kritisches, und Kirche trifft eben Kunst.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 12.4.2018
Kunst übernimmt Vermittlerposition
Für Kuratorin Katrin Bucher Trantow vom Kunsthaus Graz nimmt Kunst hier eine Vermittlerposition ein: „Kunst hat die große Aufgabe, Fragen zu stellen und manchmal auch Unglaubliches oder Unerwartetes aufzudecken. Dabei gibt es eine Parallele zur Religion, Unglaubliches überhaupt zuzulassen, Dinge infrage zu stellen oder nicht alles erklären zu wollen." Kreuz, Herz und Anker sind die beliebtesten Tattoomotive - das erklärt auch den Ausstellungstitel „Glaube, Liebe, Hoffnung“.

ORF

ORF
Die Heilige Wilgefortis – im jüngsten Kontext oftmals modern interpretiert
Denn genau darum geht es: Kunst und Kirche prägen unsere Gesellschaft seit jeher - vieles trennt sie, einiges verbindet sie, so Bucher Trantow: „Ich glaube, mit so einer Ausstellung kann man diesen Dialog weiterführen, es ist eine Möglichkeit, mit Mitteln, die die Kirche sehr gut kennt, nämlich das Bildnis, einen Dialog weiterzuführen.“
Kunst führt Dialog weiter
Die Ausstellungsobjekte führen diesen Dialog weiter - stellen Fragen, so Johannes Rauchenberger vom Kulturzentrum bei den Minoriten: „Ob wir in einer auflösenden Gesellschaft leben, ob wir so etwas wie Stellvertretung, Opfer, Hingabe vielleicht auch heute brauchen, das sind Themen, die wir vor zehn Jahren nie gestellt hätten, und das ist plötzlich möglich.“ Wie privat ist der Glaube noch in Zeiten des Internets? Was hat es mit dem ewigen Leben, mit Tod und Schmerz auf sich? Welche Geschlechterrollen prägen unsere Gesellschaft? Diese und andere Fragen werden in der Ausstellung gestellt.