Schickhofer: Bei Schulverwaltung sparen

Bei einem Schulgipfel in Wien werden am Mittwoch Möglichkeiten für die Einsparung von 120 Mio. Euro im Schulbereich diskutiert. Der steirische Landesrat Michael Schickhofer (SPÖ) plädiert hier vor allem für den Verwaltungsbereich.

Insgesamt sollen heuer noch 57 Millionen und im kommenden Jahr weitere 60 Millionen Euro im Schulbereich eingespart werden, und an diesen Summen wird auch nicht gerüttelt - mehr dazu in Regierung nimmt Sparziele nicht zurück (news.ORF.at).

Personalaufwand müsse optimiert werden

Dabei soll in der Verwaltung, nicht in der Bildung gespart werden: Mit dieser Grundhaltung geht jedenfalls der steirische Bildungslandesrat Michael Schickhofer (SPÖ) in den Bildungsgipfel - mehr dazu in Erster Schulgipfel zu Budget (news.ORF.at). Im Vordergrund stehe die Zukunft der neuen Generation: „Ich bin sehr froh, dass die Frau Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ, Anm.) doch eingelenkt und gesagt hat, sie verhandelt mit den Ländern über Einsparungen im Bereich der Verwaltung über ein effizienteres Schulwesen und nicht über Kürzungen“, so Schickhofer.

Der Bildungslandesrat hat hier auch ganz konkrete Vorschläge im Gepäck. Sein Ansatz: eine Optimierung des Personalmanagements, also etwa die Verlagerung von Fortbildungen in die unterrichtsfreie Zeit - allein in der Steiermark würde das 30 Lehrer sparen, die sonst einspringen müssten. „Ähnliches gilt auch für Kuraufenthalte. Bei Krankenstands-Vertretungen wäre es auch wichtig, mit jüngeren Kollegen zu arbeiten, weil das dem Gesamtsystem günstiger kommt. Es gibt schon einige Vorschläge auch auf Basis des geltenden Dienstrechts, wodurch man Kosten sparen kann.“

Vorschläge von 2009 als Basis

Durchaus offen stehe die Steiermark auch jenen Vorschlägen gegenüber, die im Auftrag der Regierung bereits 2009 von einer Expertengruppe erarbeitet wurden: "Hier werden zum Beispiel der Entfall der Bezirks- und Landesschulräte und die Einrichtung von Bildungsdirektionen vorgeschlagen. Ich glaube, auf Basis der Vorschläge sollte man jetzt versuchen, die Schulverwaltung effizienter zu organisieren“, so Schickhofer.

Dass vor allem in der Verwaltung gespart werden müsse, davon ist auch die Präsidentin des steirischen Landesschulrats, Elisabeth Meixner, überzeugt: „Im Unterricht sind wir am Limit angelangt. Wir können teilweise gerade noch den Lehrplan abdecken, daher kommt für uns die Stundenreduktion oder die Teilung der Klassen nicht in Frage. Aus unserer Sicht so, dass Gesetze schlanker gemacht werden müssen, auch weniger an Erlässen vom Bund kommen müsste, weil das auch immer dazu führt, dass viel mehr Arbeit in der Administration auch an den Schulen anlangt. Und wir sind uns einig, dass es weniger Hochglanzbroschüren aus dem Ministerium geben soll - auch dort könnte man einsparen.“

Kompetenz klarer aufteilen

Für Bildungslandesrat Schickhofer nicht unbedingt vorrangig ist es, die Lehrerkompetenzen ausschließlich bei den Ländern anzusiedeln; sehr wohl notwendig sei es, die sehr komplexe Kompetenzaufteilung klarer zu gestalten. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) sprach in der ZIB2 ebenso von Einsparungen in der Verwaltung „statt im Klassenzimmer“, behielt aber seinen Standpunkt bei, dass der Bund die Kompetenzen für alle Lehrer an die Länder abgeben soll: Er sieht darin ein „ganz großes Einsparungspotenzial“ - mehr dazu in Chance für alte Forderung? (news.ORF.at). Bildungsministerin Heinisch-Hosek sieht das allerdings anders - mehr dazu „Höhere Kosten“ durch Verländerung (news.ORF.at).