Arbeitslosenzahlen gehen weiter nach oben

In der Steiermark waren im April 38.805 Menschen arbeitslos oder in Schulung - das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 10,1 Prozent. Vor allem Frauen und Personen über 50 haben es nach wie vor schwer, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.

Mit 21,4 Prozent gibt es bei den Personen über 50 Jahren das deutlichste Plus bei den Arbeitslosen: 9.705 Steirer dieser Generation suchen derzeit einen Arbeitsplatz. Für sie sei es besonders schwer, in einem neuen Betrieb Fuß zu fassen, sagt Christina Lind, die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Steiermark.

Wartende Menschen beim AMS

ORF.at/Julia Hammerle

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Problematik nicht neu

Die Problematik ist nicht neu: Schon in den vergangenen Monaten war die Situation für die über 50-Jährigen nicht einfach. Der Bund hat darauf reagiert und dem AMS eine sogenannte Eingliederungsbeihilfe speziell für diese Gruppe zur Verfügung gestellt: „Es gibt jetzt Mittel, die kommen über den Bund, und da haben wir die Möglichkeit, besonders Ältere zu begünstigen, das ist wirklich gebunden an die Personengruppe der 50 plus-Personen“, so Lind.

Eine weitere Maßnahme gegen die wachsende Arbeitslosigkeit bei Älteren hat das AMS vor kurzem gestartet: In den nächsten Wochen werden 400 steirische Betriebe mit dem Ziel besucht, so viele offene Stellen wie möglich zu akquirieren.

Auch deutliches Plus bei der Frauenarbeitslosigkeit

Nach Branchen gab es im April größere Zuwächse an Arbeitslosen in der Gastronomie und im Handel - Branchen, in denen besonders Frauen tätig sind. Sie zählen - wie schon im März - ebenfalls zu jenen Gruppen, die ein deutliches Plus an Arbeitslosen verzeichneten: „Frauen hatten traditionellerweise immer eine geringere Arbeitslosenquote, jetzt sind sie fast mit den Männern gleich.“

Entspannung nicht in Sicht

Seit 2011 steigt die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich, und auch für die nächste Zeit rechnet Christina Lind nicht mit einer Entspannung: „Ich bin derzeit nicht optimistisch, aber ich glaube auch nicht, dass uns in Zukunft noch eine sehr große erweiterte Krise droht, es schlimm genug, wie es jetzt ist.“ Prognosen, die für 2015 eine Entspannung voraussagen, seien auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen.

Ähnlicher Ansicht ist auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ): Zwar hat Österreich innerhalb der EU nach wie vor die niedrigste Arbeitslosenquote, die Wirtschaftsbelebung im Lande sei allerdings „zu schwach“, womit auch die Aussichten für die heimischen Arbeitssuchenden weiterhin düster bleiben dürften - mehr dazu in 390.289 im April ohne Job (news.ORF.at).

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