Steiermark für Flüchtlingszüge gerüstet

Am Donnerstag hat ein angeblicher Zug mit Flüchtlingen aus Ungarn, der in Graz ankommen hätte sollen, für Verwirrung gesorgt. Auch wenn sich die Information als falsch erwies, so zeigen sich die Einsatzkräfte dennoch gerüstet.

Die tausenden Menschen auf der Flucht, die in den letzten Tagen von Ungarn aus versuchten, nach Deutschland zu kommen, führten auch bei den steirischen Einsatzorganisationen zu ersten Vorbereitungen. Ein Sonderzug, der am Donnerstag in Graz ankommen hätte sollen, hatte für Verwirrung gesorgt - mehr dazu in Verwirrung um Flüchtlinge aus Ungarn.

Vorerst werden keine Flüchtlinge erwartet

Für die nächsten Tage erwartet die steirische Polizei keine Züge mit Flüchtlingen aus Ungarn: „Zur Zeit fahren keine direkten Züge von Budapest in die Steiermark, und somit ist es auch nicht zu erwarten, dass auf diesem Wege Flüchtlinge oder Schlepper unterwegs sind“, sagt Polizeisprecher Fritz Grundnig - dennoch will man für den Notfall gerüstet sein.

ÖBB auf Flüchtlinge vorbereitet

Bei den ÖBB sei man jedenfalls auf mögliche Züge mit Flüchtlingen vorbereitet, sagt Christoph Posch von den ÖBB: „Für uns ist es wichtig, dass wir den Menschen Hilfe bieten können. Wir haben uns am Donnerstag zusammengesprochen mit den wichtigsten Behörden, mit der Stadt, mit dem Land, mit den NGOs, mit dem Roten Kreuz, um hier in Graz eine optimale Versorgung von eventuell strandenden Flüchtlingen zu bieten. Wir können das System binnen kurzer Zeit hochfahren, wir können Leute unterbringen, wir können gemeinsam auch eine Versorgung sicherstellen, bis es dann zu einer Weiterreise der Flüchtlinge kommt.“

Asylkoordinator spricht von „Etappenplan“

Federführend in der Koordination abseits der Bahnhöfe ist Asylkoordinator Kurt Kalcher, der die ersten Pläne folgendermaßen erläutert: „Man geht von einem Stufenbau aus. Einige 50 ungefähr ist man seitens der ÖBB selbstständig in der Lage abzuhandeln, und in der weiteren Folge bis 600 und so weiter, da gibt es dann schon die Ebene, das man auf Stadt- und Landesebene eingreift.“

Einsatzkräfte sind in Bereitschaft

Weitere Planungssitzungen gab es auch bei der steirischen Polizei, sagt deren Sprecher, Fritz Grundnig: „In erster Linie werden wir versuchen, die nötigen Personalresourcen zur Verfügung zu stellen. Es sind die entsprechende Personen in Vorbereitung bzw. in Bereitschaft, und so ein ‚Krisenstab‘ kann innerhalb kürzester Zeit hochgefahren werden.“

Bei Polizei, Rotem Kreuz und den ÖBB sind hunderte Mitarbeiter in Rufbereitschaft; ob ein Einsatz notwendig wird, ist ungewiss und hängt vor allem davon ab, ob Ungarn weitere Züge nach Österreich fahren lässt. Derzeit freilich sieht es nicht danach aus: Ungarn will den Tausenden in Budapest und Bicske gestrandeten Flüchtlingen weiterhin die Ausreise verweigern; das kündigte Regierungschef Viktor Orban Donnerstagabend nach einem Besuch in Brüssel an - mehr dazu in Hunderte verharren in gestoppten Zug (news.ORF.at).