Landes-Tierpark Herberstein feiert Jubiläum

Am Samstag hat die Tierwelt Herberstein ihr zehnjähriges Bestehen unter der Leitung des Landes Steiermark gefeiert. Seit 2006 wurden rund 2,1 Millionen Euro in den Um- und Ausbau des Parks investiert.

Bei freiem Eintritt begrüßte Geschäftsführerin Doris Wolkner-Steinberger am Samstag nicht nur Groß und Klein, sondern auch Ehrengäste aus Politik und Region in der Tierwelt Herberstein. Diese blickte am 1. Oktober auf zehn bewegte Jahre - und einen tierischen Aufwärtstrend - zurück.

Ein Skandal als Startschuss

Ein Skandal rund um Fördergelder hatte einst beinahe zum Niedergang des Tierparks geführt - und dazu, dass die ÖVP bei der Landtagswahl 2005 den Landeshauptmann-Sessel an die SPÖ verlor: Die ehemalige Landeshauptfrau Waltraud Klasnic musste abtreten, die damalige Herberstein-Besitzerin Andrea Herberstein wurde wegen Veruntreuung von Fördergeldern gerichtlich verurteilt.

Tierwelt Herberstein

Tierwelt Herberstein

Am 1. Oktober feiert die Tierwelt Herberstein ihr zehnjähriges Bestehen unter der Leitung des Landes Steiermark

Nach all den Umständen war die Besucherzahl der Tierwelt Herberstein im oststeirischen Stubenberg 2006 auf 134.000 gesunken. Damals übernahm das Land Steiermark mit einer eigens gegründeten Gesellschaft den Betrieb und pachtet seither die rund 23 Hektar für jährlich rund 92.000 Euro von den Herbersteins.

Tierischer Aufwärtstrend

Seit 2006 wurden rund 2,1 Millionen Euro in den Um- und Ausbau des Parks investiert. Das Jubiläumsjahr will man mit mehr als 200.000 Besuchern feiern. Immerhin stieg neben den Besucherzahlen seit 2006 laut Geschäftsführerin Wolkner-Steinberger auch der Umsatzerlös von 1,2 auf 1,5 Millionen Euro. Am Ziel ist man derzeit erfreulich nah dran. Denn so früh wie noch nie, nämlich bereits am 26. Juni, konnte man 2016 den 100.000sten Besucher des Jahres begrüßen.

„Kompliment für Engagement“

Die Besucherzahlen im ersten Halbjahr 2016 sieht Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) als „ein Kompliment für das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Sie würden einmal mehr zeigen, "dass die Tierwelt ein touristisches Zugpferd in der Region ist“, so Buchmann, der sich sicher ist: „Das ist ein Tourismusmagnet für die Region, für das Kulmland, für das Apfelland. Es leben auch Beherbergungsbetriebe davon, es kommt Wertschöpfung in die Region: Über 60 Menschen arbeiten hier.“

Känguru-Baby

APA/ Thomas Frey

Im April konnte man in der Tierwelt Herberstein zum ersten Mal ein neugeborenes Kängurubaby begrüßen

Dennoch wäre der Betrieb ohne Zuschüsse des Landes Steiermark nur schwer möglich: Buchmann rechnete vor, dass das Land pro Jahr neben der Pachtübernahme auch eine Million Euro in den Tierpark investiert. Absichten, Herberstein wieder zu privatisieren, hege es dennoch keine - aber: „Für 20 Jahre ist es beabsichtigt, dass das Land führt, ich glaube, das war eine kluge Entscheidung. Ich habe auch noch keine privaten Interessenten, die zu mir gesagt haben, sie würden den Tierpark gerne privat führen - aber für Gespräche sind wir immer offen.“

Herberstein als Tourismusmagnet

Mit 780 Tieren und 90 Arten aus allen Kontinenten zieht es vor allem Kinder und Schulklassen in die Tierwelt Herberstein. Die meisten Gäste stammen den Aufzeichnungen des Parks zufolge mit 59 Prozent aus der Steiermark, aber auch aus Niederösterreich, Wien und dem Ausland - vor allem aus Deutschland, Ungarn und Slowenien, pilgern Touristen in den oststeirischen Zoo.

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