MED Campus verknüpft Medizin und Kunst
Acht lebensgroße Figuren vom Baby bis zum Greis blicken einem von der Decke der Campusebene 8 entgegen: „Es macht einen Punkt sichtbar, an den jeder Mensch einmal gelangt, nämlich den Zeitpunkt, in dem er erkennt, in welcher Lebenssituation, in welcher Zeitspanne er sich bewegt“, erläutert der Künstler Manfred Erjautz seine Installation.
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Ihm gehe es „eigentlich um die Kommunikation zwischen den tatsächlichen Betrachtern, den Menschen, mit der Skulptur. Wir schauen rauf in die Ferne, und die Skulptur macht genau dasselbe“, schildert Erjautz.
Ideen - zerknüllt, verworfen und wieder hervorgeholt
Wo geforscht wird, werden auch Ideen festgehalten - und oft wieder verworfen. Diesen Gedanken verdeutlicht Esther Stocker mit einem riesigen Knäuel auf der Campusebene.
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„Das Papier ist auch der Träger von Ideen. Hier geht es ja auch um Forschung, um den Mut, Sachen auszutesten, vielleicht wieder zu verwerfen, wie man auch ein Papier zerknüllt und dann eventuell auch wieder hervorholt“, verrät die Künstlerin.
Ein besonderes Bild des Körpers
In 21 Schaukästen wiederum hat Misha Stroj symbolisch zusammengefasst, woran an den einzelnen Instituten der MED Uni in Graz geforscht wird - dabei geht es um verschiedenste Themen, die behandelt und mit dem Menschen verknüpft werden.
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„Man sieht vorne, dass ganz viele Labors gebaut werden. Die Grundform der Arbeit ist von einem Grundriss übernommen worden, der Raster, mit denen Architekten ein Haus planen. Die Idee war, dass dadurch ein Bild des Körpers entsteht, wie er durch diesen wissenschaftlichen Zugang entsteht“, erklärt Stroj.
380 Quadratmeter Kunst
Komplex wie der menschliche Körper sind die über 70 Leinwände von Matt Mullican: Sie zeigen auf einer Gesamtfläche von 380 Quadratmetern des MED Campus anatomische Zeichnungen.
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„Die Zeichen stehen alle in Beziehung - zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Zeichen und Körper. Es geht um die Kommunikationsabläufe im Körper selbst und wie wir miteinander kommunizieren“, so Mullican.
„Symbolisch von großer Wichtigkeit“
Der neue MED Campus ist eines der größten Bauvorhaben der Bundesimmobiliengesellschaft. Für Geschäftsführer Hans-Peter Weiss ist Kunst untrennbar mit Bauobjekten verbunden: „Uns ist es wichtig, dass wir für unsere Nutzer Projekte wie diesen Campus mit Kunst ausstatten, weil Kunst sie erst vervollständigt, Kunst im öffentlichen Raum zur Lebensqualität beiträgt und die Immobilien in ihrer Qualität auch deutlich verbessert.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 16.4.2018
Dieses Zusammenspiel schätzt auch der Rektor der Medizinischen Universität Graz, Hellmut Samonigg: „Mich freut es besonders, weil wir hier ein Hightechgebäude für die präklinische Forschung bezogen und in Verwendung haben, wo es um den Fortschritt der Medizin geht - Zahlen, Daten, Fakten sind die Grundlage dessen, was hier getan wird. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir Heilkunst zum Ziele haben. Deswegen ist es rein symbolisch von großer Wichtigkeit, dass in diesem Gebäude so tolle Kunstwerke präsentiert werden.“